Scheiße!!!!!!

September 29th, 2008 von Matze

Gestern bin ich den Berlin-Marathon mitgelaufen. Nach langer, aber nicht gut verlaufener Marathonvorbereitung war ich fit für eine Zeit unter 2:30 h. Aber …

Am letzten Dienstag habe ich natürlich abends den Uni-Lauftreff geleitet. Da es mittlererweile schon sehr früh duster wird, sind wir das erste Mal seit dem Frühjahr wieder auf der Tartanbahn unterwegs gewesen. Ich ließ 8 x 400 m schnell laufen, mit 200 m Trabpausen dazwischen. Ich machte die Pace für Felix, der seit langem mal wieder anwesend war und immernoch gut unterwegs war auf dem Oval. Ich lief meine schnellste Runde im 3:30er-Tempo, im Schnitt jedoch war ich ca. 3:40 min/km schnell auf der Runde. Noch ein paar Kraftübungen und es ging nach Hause. Insgesamt lief ich 10.1 km im 4:44er-Tempo (124).

Am Mittwoch früh gings auf zum Aquajoggen und abends zum Lauftreff, wo wir sehr langsam, dafür aber auch etwas länger als sonst durch die Gegend leifen. So wurden es für mich erholsame 15.2 km im 5:32er-Tempo (114).

Am Donnerstag schraubte ich den Umfang runter, lief aber ein etwas gehobeneres Tempo von genau 4 min/km (138) über 8.4 km.

Am Freitag früh hieß es erstmal wieder Aquajoggen, bevor es am späten Nachmittag zum Kurs von Kerstin ging. Wir trotteten locker durch den Lindenpark und im Anschluss kräftigten wir uns mit Hilfe des Gym-Sticks und des Flexi-Bars. 8.2 km im 5:15er-Tempo (111).

Samstag machte ich Trainingsfrei, nicht zuletzt, weil einfach am Morgen die Zeit fehlte, da ich mich mit Ann schon Vormittags am Bahnhof verabredet hatte um nach Berlin zu fahren. Dort angekommen holten wir unsere Startnummern ab und gingen mit Peggy am Abend noch etwas Pasta essen.

Am nächsten Morgen, dem Wettkampftag, fühlte ich mich ausgeruht, trotz 5:30 Uhr Aufstehen. Ich war bereit für die 2:30 h-Schallmauer. Nach vier Brötchen mit Marmelade fühlte ich mich energetisch gut gerüstet für die 42.195 km. Ich hatte mich mit Ann um 7:30 Uhr verabredet und wir fuhren gemeinsam zum Startareal. Die Wege waren zwar nicht sonderlich lang, die wir in dem Areal zu gehen hatten, aber es ging nur zähfließend voran. Nach der Gepäckabgabe wollte ich nem Dixi-Klo noch einen Besuch abstatten, aber das war nicht möglich, die Schlange war einfach viel zu lang und es wollte einfach nicht schnell genug vorangehen. So musste ich mich von Ann verabschieden und mich zu den vielen tausend Läufern im Tiergarten gesellen, um noch auf mein Wettkampfgewicht zu kommen. Wink Es gab einfach zu wenig Toiletten für die abertausenden Läufer. Den Start erreichte ich gerade noch pünktlich, ordnete mich etwa in Reihe 5 des Startblocks B ein, erhaschte noch einen kurzen Blick auf den alten und neuen Weltrekordler und dann gings auch schon los. Ich überholte natürlich erstmal ne Menge Läufer. Bei km 5 hatte sich mein Umfeld schon gelichtet und ich merkte, dass ich etwas zu schnell für die geplanten 2:30 h unterwegs war. Ich nahm etwas Tempo heraus und eh ich mich versah, lief eine größere Gruppe um eine Kenianerin mit ihrem Pacemaker und einer Russin auf mich auf. Ich gesellte mich dazu, gab sogar das Tempo vor. Die folgenden 5 km waren so schnell wie die ersten 5. Egal, ich hatte nun eine Gruppe, in der es sich viel schneller und leichter läuft als alleine. Schon bald fiel die Kenianerin aus der Gruppe raus, da das Tempo weiterhin hoch blieb. Ich hielt mich in der Nähe der Russin auf, machte ab und an das Tempo, lief aber auch mal im Windschatten. Die Russin hatte selbst wohl keinen eigenen Pacemaker und mir schien, als hielte sie sich an mich. Jedenfalls führte ich sie immer wieder an die Führenden in der Gruppe heran, wenn mal eine Lücke riss. Dass machte ich nicht für die Russin, sondern für mich. Oft wurde das Tempo von den führenden Läufern in der Gruppe verschärft, ohne Grund. Da mir solche plötzlichen Tempowechsel noch nie im Marathon untergekommen waren, wurde ich immer wieder davon so überrascht, dass schon mal eine zwei bis drei Meter große Lücke auftrat. Aber da ich nicht am Leistungslimit lief, war so eine Lücke für mich schnell wieder zu schliessen. Die Russin hatte ich dabei immer im Rücken. Aber irgendwann, bei einer der vielen Tempoverschärfungen konnte dann auch die einzige Frau in unserer Gruppe nicht mehr mitziehen. Ich blieb aber bei der Gruppe. Die 5-km-Abschnitte blieben konstant bei ca. 17:30 min, schneller als geplant. Ich war auf Kurs 2:28 h. Aber das traute ich  mir zu. Bei km 32 war meine Gruppe schon sehr dezimiert. Wir waren vielleicht noch acht Läufer. Dann riss einer plötzlich nach vorne aus. Ich wollte hinterher, sah aber ein, dass das Tempo für mich zu schnell war. Ich blieb bei den letzten Mohikanern meiner Gruppe. Bei km 34.5 kam eine Getränkestation. Bis dahin fühlte ich mich sehr gut. Ich hatte keinerlei Probleme, dachte sogar schon daran, die letzten 5 km das Tempo zu verschärfen. Ich nahm, wie bei allen Getränkestationen zuvor, etwas Wasser. Und nur 10 sek später ereilte mich mein Schicksal: Bauchmuskelkrämpfe schlimmster Ausprägung. Ich musste stehenbleiben und mir die Muskeln massieren um dann weiterzulaufen. Interessanterweise sprengte sich die Gruppe nun ganz auseinander, nachdem ich rausgefallen bin. Plötzlich waren fast alle Einzelkämpfer. Mein Tempo hielt sich nun in Grenzen, obwohl ich wieder zu einigen aus meiner ehemaligen Gruppe auflaufen konnte, sogar überholte. Nur musste ich ab und an abermals stehenbleiben um mir die Muskeln zu massieren, wenn die Schmerzen mal wieder unerträglich wurden. Das geschah ca. sechs Mal. So verlor ich sehr viel Zeit. Die Russin, mit der ich so lange in einer Gruppe lief, überholte mich. Aber sportlich wie ich bin feuerte ich jeden mit Beifall an, der an mir vorbei lief. Die Minuten verronnen und es wurde immer schlimmer. Plötzlich versagte wohl mein Zwerchfell teilweise seinen Dienst. Ich konnte nicht mehr tief durchatmen, bekam nur wenig Luft. So wurde das Tempo noch lahmer. Selbst kurz vor dem Ziel, als ich das Brandenburger Tor schon sah, wurde ich immer langsamer. Endlich das Ziel vor Augen zu haben ließ mich meine Schmerzen nicht vergessen. Nach Netto 2:31:46 h war ich endlich im Ziel. Nicht wirklich erschöpft, sondern frustriert. Ich hätte doch lieber bei der Russin bleiben sollen, die mit knapp über 2:30 h als fünfte Frau ins Ziel kam. Gemeinsam hätten wir bestimmt die 2:30 h genackt. Hätte, wenn und aber! Die Krämpfe wären wohl so oder so aufgetreten. So langsam glaube ich, dass es womöglich am vollen Magen liegt. Vier Brötchen zum Frühstück sind für mich zwar nur ein kleiner Snack, um einen Marathon zu laufen jedoch wahrscheinlich zu viel. Beim nächsten Marathon muss ich diesbezüglich wohl experimentieren und z.B. nur ne Banane zum Frühstück essen und schauen was dann passiert. Versuch macht kluch! Im Ziel wurde sich rührend um mich gekümmert. Sofort waren Leute bei mir, die sich nach meinem Wohlbefinden erkundigten. Da ich noch unter den ersten 100 Läufern im Ziel war, war das Start/Zielareal gemütlich leer und ich ließ mir Zeit. Mir blieb auch nicht viel Anderes übrig. Ich konnte mich nur in Zeitlupe bewegen. Nun noch Gepäck abholen, Anplünnen, Chip abgeben, Peggy finden und raus aus dem Areal Richtung Studentenwohnheim, wo ich mich eingemietet hatte, und eine ausgiebige Dusche nehmen. Ann kam nach Netto 3:59:30 h ins Ziel. Grund genug verdammt Stolz auf sie zu sein. Ich erwartete sie im Wohnheim. Später machten wir uns auf dem Rückweg. Jemand von uns beiden ging dann tatsächlich rückwärts, sobald es eine Treppe hinab ging. Wink mfg Matze

 

Nachtrag: Wärend des Marathons quälte sich noch jemand anderes durch Berlin: Achim Achilles, der versuchte mit anderen Verkehrsmitteln und ein wenig eigener Kraft schneller zu sein als der übermächtige Haile. Wie nicht unbedingt zu erwarten war, siegte Haile. Aber offensichtlich war der Gott der Berliner Verkehrsbetriebe auf der Seite von Haile. Jedenfalls gibt es unter http://achim-achilles.de/achim/rennen-des-jahres ein kleines Video von dem Wettbewerb im Wettbewerb zu sehen. Es war mir beim Start gar nicht recht aufgefallen, aber der Achim stand wohl direkt bei mir vor dem Start. Man sieht mich in dem Video knapp hinter ihm durch das Bild flitzen. Smile Aber nur für den Bruchteil einer Sekunde. Da muss man schon genau hinschauen.

Geschrieben in Allgemein | 3 Kommentare »

3 Responses to “Scheiße!!!!!!”

  1. 1
    Stephan Says:

    Tja sei es drum. Schade. Aber vier Brötchen würde ich mir vorher nie und nimmer antun maximal zwei. Ob das gegen die häufigen Krämpfe wirkt wird sich nur in der Wettkampfpraxis zeigen …

  2. 2
    bleatiemiag Says:

    payday loans onlineeasy payday loans , http://paydayloanssamedayfaxless.com/#19365 instant approval payday loans

  3. 3
    evening dress macys Says:

    Funny, my dad never told me THOSE TWA stories when I was a kid and he worked for them at Idlewild and then JFK! Then again he wasn’t an FA, he just kept the planes flying. But I do remember stories about when the Pope flew on TWA and I was on the Pope’s plane when it was in the hangar. Also stories about the head pilot they sent to board a flight that had been hijacked and was sitting on a runway someplace. I don’t remember any details other than that the pilot was a small guy who was the calmest man my dad said he had ever known. Some of my fondest childhood memories are of going to the TWA hangar with my dad. Whenever we traveled, he would park in the employee parking lot and then we’d all take the employee bus to the terminal at JFK. I started flying alone at about age 11, usually in First, and the FAs were always great to me.
    evening dress macys http://www.macdressys.com/evening-dresses_c91.html

Leave a Reply