Verzweiflung macht sich breit!

September 22nd, 2009 von Matze

Am letzten WE war der Berlin-Marathon und der lief für mich alles andere als optimal! Mit so einer Katastrophe hätte ich nicht gerechnet!

Am vorletzten WE lief ich beim Ostseeküstenlauf in Kühlungsborn die 25 km, die allerdings nicht ganz 25 km entsprachen. Naja, jedenfalls habe ich sehr verhalten begonnen. Christiane Pilz versuchte mich vor dem Start noch zu überreden mit ihr die ersten ca. 8 km ihrer 10 km Distanz mitzulaufen, aber nach hohem Tempo war mir zu Beginn des WKs nicht zumute, da acht Tage später ja auch noch der Marathon auf mich wartete. So lief ich mangels Konkurrenz mit dem "Barfußläufer" Kai Martin mit, von dem ich mich nach ca. 5 km langsam absetzte, als mir das Tempo dann doch etwas zu sehr einschlief. Mit der Zeit wurde ich dann immer schneller, so dass ich die letzten 10 km immerhin noch in ner guten 35er Zeit lief. Nach 1:25:56 h war ich dann im Ziel. Jana lief mit ihrem Vater die 10 km und wurde Dritte. Nachmittags gings dann ab nach Warnemünde zum Rostocker Triathlon, aber nicht als Teilnehmer, sondern als Helfer. Ich wurde einer Kreuzung zugeteilt, die sich nur schwer kontrollieren ließ. Mit Hilfe zweier Polizisten und von Stephan, der auch zufälligerweise für diese Kreuzung eingeteilt wurde, konnten wir aber dennoch alle Radler gut über diese Kreuzung geleiten. Nach dem WK hatten Jana und ich nicht viel Zeit und düsten sofort Richtung Schwerin los. Dort wollte ich mich mal ein wenig erholen und Kraft für den Marathon sammeln. Allerdings nicht ohne nochmal einen langen langsamen Lauf in Schwerin gemacht zu haben. 25.65 km im 4:16er Tempo waren allerdings viel schneller als geplant. Aber ich fühlte mich gut. Die nächsten Tage trainierte ich nicht. lediglich am Donnerstag 5 km mit Jana und am Freitag 15 km alleine in Rostock. Am Freitag Nachmittag fuhren wir dann gemeinsam mit Daniel, der sich auch den Marathon laufender Weise geben wollte, und seiner Freundin Anne nach Berlin. Jana wollte den Marathon skaten und so war sie schon am Samtag Nachmittag dran ihr Soll zu erfüllen. Mit 1:30 h lief es für sie besser als erwartet und so war sie im Ziel auch überglücklich. Ich hingegen hatte lange Wege zu wandern und stand mir teilweise auch die Beine in den Bauch. Für nen Marathon am kommenden Tag bestimmt nicht förderlich. Abends gingen wir gemeinsam zum Italiener Pasta essen. Am kommenden Tag stand ich dann früh genug auf, um keinen Stress zu haben. Aus dem letzten Jahr weiß ich, dass man doch mehr Zeit einplanen sollte, als bei den gewöhnlichen Volksläufen. Aber als ich mich 15 min vor dem Start in die Läuferschar einreihen wollte, war für mich schon kein Platz mehr. Ich war zu spät. Nur schwerlich konnte ich mich einreihen, weit hinter den Läufern meiner Leistungsklasse. Neben mir stand ne Omi!!! Als es losging kam ich erst nach ca. 30 sek über die Startlinie und hatte vor mir verdammt viele Läufer, die ich erstmal überholen musste und die mich ausbremmsten. Dabei liefen mir potentielle Gruppen mit meiner Zielzeit davon, die sich nur schwerlich wieder einholen leißen. erst nach ca. 10 km hatte ich eine solche Gruppe endlich finden können. Zu dem Zeitpunkt lag ich noch voll im Soll für eine Zeit um 2:38 h. Ich lief mit den drei Spaniern mit bis km 20, wo mir das Tempo dann etwas zu schnell wurde. Ich ließ abreißen, hatte aber zur HM-Marke eine Zeit von 1:18:18 h, war also auf Kurs 2:37 h. Das Tempo konnte ich aber nach 23 km schon kaum noch halten und ich wurde zunehmends langsamer. Bei km 27 kam dann der Mann mit dem Hammer. Urplötzlich konnte ich meine Beine nicht mehr heben. Das Tempo ging runter auf 4:30 min/km. Offenbar haben meine Beine "dicht" gemacht. Was ich vorher nur als erfundene Ausrede mancher Läufer wertete, wenns mal nicht rund lief, ereilte nun mich. So etwas ist mir noch nie passiert. Damit war der WK für mich eigentlich schon beendet. Ich konnte nichts mehr retten. Meine Beine ließen dies nicht mehr zu. Dennoch beschloß ich zu finishen. Im lockeren Tempo lief ich weiter, wobei ich von km zu km immer schwächer wurde. Die Gehpausen häuften sich, das Lauftempo wurde immer langsamer. Nach knapp unter 3 h kam ich dann aber doch noch ins Ziel, wo ich beinahe umfiel, da ich mich kaum noch auf meinen Beinen halten konnte. Mit meinem Kleiderbeutel begab ich mich auf den Platz der Republik, legte mich hin und stand erst 2 h später wieder auf. Kurz nachdem ich mich hinlegte kam Jana zu mir und leistete mir moralische Unterstützung nach diesem katastrophalen Marathon. So fertig war ich noch nir nach nem WK und so langsam auch schon Ewigkeiten nicht mehr. Meine zweitschlechteste Zeit im Marathon!!! Nur bei meinem Debüt war ich langsamer! Ne plausible Erklärung für mein Versagen habe ich nicht. Bleibt zu hoffen, dass dies ein Einzelfall bleibt und nicht wieder passiert. Auffällig ist, dass ich bisher noch keinen Marathon ohne irgendwelche Krämpfe oder ähnliche Erscheinungen durchhalten konnte. Verzweiflung macht sich deshalb nach jedem Marathon immer wieder aufs Neue breit, aber nach ein paar Wochen ist auch das wieder verdaut. … Daniel ließ auch auf sich warten, aber er hatte sich bei seinem Debüt kein Ziel vorgenommen und lief nach 4:51 h ins Ziel. Nach einer weiteren Nacht in Berlin fuhren wir gemeinsam wieder zurück nach Rostock. Dort angekommen ging ich mit Jana gleich mal zum Café Milano, wo ich alle Eissorten bestellen wollte. Das hatte ich mir nach dem Marathon verdient. Aber mittlererweile gibt es dort 34 Sorten im Angebot. Nach 24 Kugeln, die ich mir mit Jana teilte, ging nichts mehr rein. Es fehlten zwar noch 10 Kugeln, aber 6 davon waren Joghurt-Sorten, also quasi kein richtiges Eis! Heute Abend werde ich noch meinen Laufkurs geben. Meine Beine fühlen sich wieder gut an. Nur noch ein leichter Muskelkater erinnert mich an meine Tortur in Berlin. Morgen gehts dann weiter noch Zinnowitz, wo ich mich weiter erholen werde. mfg Matze

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