25. Hamburg Marathon

April 26th, 2010 von Matze

Gestern lief ich meinen Frühjahrsmarathon in Hamburg, für den die Vorbereitung alles andere als optimal lief!

Die vorletzte Woche war ich noch erkältet und lief seit meinem letzten Blogeintrag erst wieder am darauffolgenden Dienstag mit meinem Lauftreff. Da dies die Marathonwoche war, lief ich sonst nur noch am Donnerstag und eine klitzekleine Einheit am Samstag in Hamburg, wo Jana und ich schon am Tag zuvor bei meiner Schwester eincheckten.

Am Sonntag standen Jana und ich um 5 Uhr in der Früh auf und bereiteten uns für den Marathon vor. Um 7:30 Uhr waren wir am Heiligengeistfeld, was zu diesem Zeitpunkt noch fast menschenleer war. Durch meine Erfahrungen beim Berlin-Marathon hatte ich befürchtet, dass man lange und verstopfte Wege auf sich nehmen müsste, sowie lange Wartezeiten vor den Toiletten. Aber dem war nicht so. Der Marathon war gut durchorganisiert und die Location war einwandfrei für solch eine Veranstaltung geeignet. Die Kapazitäten für 15.000 Läufer waren allemal gegeben.

Um 9 Uhr fiel der Startschuss. Ich durfte mich vorher in den Startblock A einreihen, wo viel Platz war. Das ist der Vorteil, wenn man schon mal ne 2:30 h gelaufen ist. Hinter mir in Startblock B standen die Läufer schon wie Sardinen in der Büchse. Die Profis kamen erst kurz vor dem Start in ihren Block O. Bevor der Startschuss letztendlich fiel durften wir zu den Profis aufrücken. So fand ich mich plötzlich in der zweiten Reihe zwischen Beckmann und lauter Kenianern wieder. Nachdem es losging lief ich nicht gleich mit den überschwänglichen Läufern mit und hielt mich an meine Tempovorgabe. Obwohl ich nicht gerade eine verheißungsvolle Marathonvorbereitung hatte, wollte ich dennoch versuchen zumindest eine 2:45h zu laufen. Also hieß es erstmal nen Kilometerschnitt von 3:55km/min zu halten.  Dies gelang mir perfekt. Ich fühlte mich gut und hatte bald schon Mitläufer gefunden, die wohl die selbe Zielzeit wie ich hatten.  Die HM-Marke passierte ich nach 1:22:31h. Punktlandung! Ich fühlte mich noch immer gut. Ich lief mein Tempo, ohne auf den Puls zu schauen. Bei Kilometer 25 kontollierte ich dann endlich mal meinen Puls mit einem flüchtigen Blick auf die Uhr und erschrak. 169/min und das bei nem Schnitt knapp unter 4min/km. Ich lief an meiner aerob/anaeroben Grenze. Damit war der Marathon, jedenfalls hinsichtlich meiner Zielzeit, gelaufen. Ich lief etwas langsamer und versuchte den Puls runterzudrosseln. Aber ich musste schon schleichen, um wieder beim geplanten Rennpuls von ca. 155/min zu sein. Mir wurde klar, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Ein versteckter Infekt? Zu heiß? Erkältung nicht auskuriert? Ich entschied vorsichtshalber nur noch zu joggen aber dennoch den Marathon zuende zu bringen. Bei den Getränkestationen ging ich gemütlich und trank jeweils mehrere Becher leer. Ich klatschte mit den Kindern am Streckenrand ab und versuchte den Wettkampf noch zu geniessen. Aber nach 25km im WK-Tempo wird selbst joggen schwer und schmerzhaft. Egal! Ich hatte ja keine Zeit mehr im Fokus und hätte zur Not den Marathon auch noch walkender Weise gefinisht. Im Ziel war ich dann endlich nach 3:15h. Ich schnappte mir sofort meinen Verpflegungsbeutel, meinen Kleiderbeutel und setze mich erstmal hin. Aufstehen konnte ich erst wieder ne halbe Stunde später. *g* Nach dem Umkleiden begab ich mich zum vereinbarten Treffpunkt, an dem ich mich mit Jana verabredet hatte. Ihre Zielzeit war 3:50h. Also erwartete ich sie auch zu entsprechender Zeit. Leider kam und kam sie nicht und sorgenvoll telefonierte ich herum und begab mich zum Infostand des DRK. Die hatten keine Infos. Bei km 37 wurde Jana noch von ihren Eltern gesehen, und sie sah noch frisch aus. Als sie über 1,5 Stunden später noch immer keine Zielzeit zu verbuchen hatte, begab ich mich zum Sani-Zelt, durfte aber nicht hinein. Zurück beim Infostand des DRK: keine Info, dass sie irgendwo eingesammelt oder behandelt wurde. Janas Eltern machten sich auch schon Sorgen und mittlererweile versammelten sich immer mehr sorgenvolle Gesichter vor dem Eingang des abgesperrten Zielbereichs. Da endlich rief mich Jana an, die daraufhin langsam zum Ausgang auf mich zu torkelte. Das sah gar nicht gut aus. Sie ist wohl bei km 40 einfach umgekippt und wurde daraufhin behandelt. Da hat offenbar jemand vom Sani-Dienst irgendwas nicht gebacken bekommen und nicht weitergegeben, dass Läuferin F1642 in Behandlung ist. Das hat verdammt viel Verwirrung gestiftet. Sowas Inkompetentes!!!

Jana hat noch einige Stunden gebraucht, bis sie wieder etwas essen und trinken konnte. Aber letztendlich hat sie ihr Nicht-Finishen selbst zu verantworten. Man läuft keinen Marathon mit Maximalpuls. Sie war permanent viel zu hochpulsig. Das war klar wie Klosbrühe, dass das nicht gut gehen konnte. Möglicherweise wäre es mir ähnlich ergangen, wenn ich versucht hätte mein Tempo der ersten Hälfte des Marathons zu halten. Zum Glück hatte ich die entsprechende Erfahrung. Jetzt hat Jana diese auch!

Nach dem Marathon fuhren wir zurück nach Rostock und legten uns fix und fertig erstmal auf die Couch. Nur noch die Füße hochlegen. Heute ist auch der Muskelkater da! Wie schön! *g*

Ich hake den Marathon einfach mal ab. Ich habe nichts falsch gemacht. Diesmal stimmte irgendetwas nicht, worauf ich zum Zeitpunkt des Marathons keinen Einfluß hatte. Jetzt sehe ich nach vorne. Am nächsten WE steht schon der nächste WK an, die HM LM in Neubrandenburg! mfg Matze

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