34. Güstrower Inselseelauf und 3. Krakower Mittsommernachtslauf

Juni 20th, 2010 von Matze

Nach drei Wochen ohne ein Lebenszeichen auf meinem Blog habe ich nun endlich mal Zeit gefunden für ein paar Zeilen über meine Wettkämpfe der letzten Wochen.Über mein Training werde ich nicht viel schreiben, sonst wird dieser Eintrag endlos. Zu erwähnen wäre, dass ich mittlererweile seit 7 Wochen wieder ohne Unterbrechung jeden Tag trainiert habe. Ganz wie in alten Zeiten. Mal schauen, wie lange ich den Streak aufrechterhalten kann.

Die Woche vom 31.05. bis zum 06.06. verlief wie immer. Dienstag Lauftreff mit Intervallen, aber am Mittwoch musste ich den Lauftreff leider sausen lassen, lief aber am frühen Morgen schon eine kleine Einheit.

Am Samstag fuhren Jana, ihre Eltern und ich nach Güstrow zum Inselseelauf. Dieser Lauf ist teil des Laufcups des LVMV. Für die Frauen galt es 10 km zu laufen, die Männer mussten über die doppelte Distanz ran. Da die Temperaturen an diesem Tag recht warm zu werden schienen, wollte ich vorsichtshalber nicht zu schnell beginnen. So lief ich nach dem Startschuß erstmal mit Niels Schmiedeberg mit, immer das 20 km-Führungsfahrad voraus. Vor uns lief  jemand sehr schnell auf und davon, aber da vor mir und Niels das 20 km-Fahrad fuhr, war für mich klar, an wen ich mich halten musste. Die ersten Kilometer waren noch recht schnell, da Niels ordentlich auf die Tempotube drückte. Bei km 5 kamen dann die “Berge”! Für einen Flachländer wie mich sin kleinere Hügel ja schon große Herausforderungen. Aber beim Inselseelauf hies es ab km 5 nur noch bergauf und bergab. Die ganze Zeit. Ich fühlte mich wie bei einer Alpenquerung. *g* Bei km 7 ließ Niels vom Tempo her etwas nach und so ich setzte mich ab. So lief ich weiter einsam und verlassen! Moment … einsam? Vor mir war plötzlich kein Führungsfahhrad mehr. Ich dachte mir, dass dies nicht mehr von nöten wäre, da nun erstmal nur bis zu einer Wende gelaufen werden musste und dann eigentlich nur noch geradeaus zurück ins Ziel. Ich lief mein lockeres WK-Tempo weiter und sehnte die Ende herbei. Die Temperaturen wurden immer unerträglicher, aber zum Glück spendenten Bäume genug Schatten. Kurz vor der Wende bei km 12.5 kam mir plötzlich ein Läufer mit nem Führungsfahrad entgegen. Es war jener Läufer, der zu Beginn auf und davon gelaufen war. Leider gab es wohl Missverständnisse bei den Führungsfahrzeugen und so wurde ich fehlinformiert. Das 10 km-Fahrrad fuhr also die ganze Zeit vor dem ersten 20 km-Läufer. Was für ne Verarsche! Hätte ich das gewußt, wäre ich doch gleich von Beginn an mit dem ersten mitgelaufen. Jedenfalls versuchte ich auf den verbleibenden 7.5 km bis ins Ziel den ersten noch einzuholen. Vergebens! Im Ziel hatte er sogar knapp 2 min Vorsprung vor mir. Da der Vorsprung dann doch hoch ausfiel musste ich dann doch die gute Leistung vom Matthias Flade anerkennen, da ich wohl nicht in der Lage zu so einer guten Zeit gewesen wäre. Meine Zeit über die sehr hügeligen 20 km: 1:12:32 h. Damit kann ich sehr zufrieden sein angesichts der schweren Strecke, der hochen Temperaturen und des gemäßigten Anfangstempos. Jana lief ihre 10 km wieder taktisch klug und sammelte am Ende der Strecke wieder viele Konkurrentinnen ein. Sie gewann sogar ihre AK!!! Janas Papa lief nach guten 1:46:05 h ein. … Zwischen Zieleinlauf und Siegerehrung vertrieben wir uns die Zeit mit Quatschen und Kuchenessen und ließen uns von der Sonne brutzeln. Die Siegerehrung an sich ging dann relativ schnell von statten. Übrigens hatte der Inselseelauf auch internationale Beteiligung. Ein guter Freund von mir, André aus El Salvador, lief seinen ersten WK über 10 km in Güstrow und benötigte dafür gerade einmal 51:34 min! Glückwunsch!

Gleich am folgenden Tag musste ich wieder früh morgens laufen, damit ich am Nachmittag in Warnemünde zu einer einwöchigen Konferenz teilnehmen konnte. Das hieß natürlich, dass ich in dieser Woche wenig zum Laufen kommen würde und meine Lauftreffs sausen lassen musste. Aber immerhin hatte ich es geschafft jeden Tag zu laufen. Immer in der Früh. Am Mittwoch in dieser Woche hauchte mein Forerunner sein Leben aus und ich musste erstmal ohne Forerunner vorlieb nehmen. So konnte ich die gelaufenen Strecken und das Tempo nur grob abschätzen. Am darauffolgenden WE waren Jana und ich dann mal nicht bei nem WK, sondern zum Futtern bei Muttern. Meine Schwester lud zu ihrem Geburtstag ein und so wurde viel mehr gegessen als durchs Laufen verbrannt wurde! *g*

Die Woche darauf, also vergangene Woche, kehrte wieder Normalität in mein Training ein. Lauftreff am Dienstag, aber wieder mal kein Laauftreff am Mittwoch. Denn zum zweiten Mal in diesem Jahr fand der Stundenlauf im Warnemünder Küstenwald statt. Viele Teilnehmer waren nicht zu erwarten, das Zeitgleich eine Spendenlauf in Rostock stattfand. Ich hielt meine Ambitionen zurück und spielte den Pacemaker für Andre aus meinem Lauftreff, der gerne nen 4-Minuten-Schnitt laufen wollte, was er dann auch geschafft hat. Jana lief nicht mit, da ihr Tags zuvor beim Lauftreff ein Hund in den Allerwertesten gebissen hatte. Der Kläffer hatte ihr eine klaffende Wunde beschert, die erstmal zuheilen musste, bevor überhaupt ans Laufen zu denken war. … Am Donnerstag konnte ich dann auch endlich mit einem neuen Forrunner laufen, den ich mir Anfang der Woche bestellt hatte.

An diesem WE furhen Jana, ihre Eltern und ich dann Richtung Krakow am See zu einem 30 km WK, dem 3. Krakower Mittsommernachtslauf. Eigentlich war geplant an diesem WE in Grevesmühlen meinen Titel über 10,9 km zu verteidigen, aber da Jana und ihr Vater lieber nach Krakow wollten, murrte ich deshalb nicht rum. Ist mir auch egal, welchen WK ich bestreite. Hauptsache ich mach ne schnelle Einheit am WE und dafür eignen sich WKs wunderbar. So sollten es also 30 km im schnellen Tempo werden, quasi als Test für den in zwei Wochen anstehenden Schweriner 5-Seen-Lauf. … Um 18 Uhr fiel der Startschuss. Diesmal gab es nur eine Konkurrenz, so das keine Verwirrung wie beim Güstrower Inselseelauf aufkommen konnte. Ich lief zusammen mit Niels Schmiedeberg, wie schon in Güstrow. Ausserdem befand sich noch Stephan Trettin in unserer kleinen Spitzengruppe. Ich war nicht Willens ans Limit zu gehen bei diesem Testlauf, aber ich wollte natürlich gewinnen. So lief ich also das Tempo meiner Mitstreiter mit, was anfangs recht hoch war. Bald schon musste Stephan abreißen lassen. Dann nahm auch Nils etwas das Tempo heraus. Die Strecke war hügeliger als angenommen, zudem kamen Passagen mit sandigem Untergrund und Trampelpfaden auf Wiesen hinzu, was den Anspruch der Strecke hochschraubte. Ausserdem wehte an diesem Tag eine kräfftige Briese, was mich oft veranlasste mich im Windschatten von Nils aufzuhalten. Bei ca. 15 km kam plötzlich Stephan wieder an Nils und mich herangelaufen, was Nils wohl nicht so recht passte, denn bei km 17,5 brach er plötzlich im Affenzahn nach vorne aus und lief davon. Ich holte ihn aber ohne größere Schwierigkeiten wieder ein, nur Stephan war wieder abgefallen, was auch das Ziel dieser Aktion war. Jedenfalls machte mir dieser Angriff klar, dass ich es lieber nicht auf einen Zielspurt ankommen lassen sollte und so lief ich bei km 20 auf und davon. Natürlich zu einem Zeitpunkt, wo der Untergrund wirklich miserabel war. Überall Sand oder Wiese. Nach 1:54:17 h war ich dann im Ziel, etwas erschöpft, aber nicht vollkommen ausgepowert. Hinsichtlich der 30 km von Schwerin ein guter und zufriedenstellender Test. Die Strecke in Schwerin ist mit Ausnahme der letzten beiden km bei weitem nicht so anspruchsvoll wie die in Krakow. Und mit einem hohen Tempo schon zu Beginn des WKs ist noch eine viel bessere Zeit drin. Jana überraschte mit einer guten Zeit, die sie nicht für möglich gehalten hatte, ich schon. Mit 2:31:43 h wurde sie zweite in der Gesamtwertung und sogar erste in ihrer AK. :-) Die erste lief mit 2:18 h ins Ziel, da war also nichts mehr zu machen für Jana. Sie hat also das Optimum heausgeholt. Dabei lief sie wieder besonnen und ließ sich nicht vom anfänglichen hohen Tempo einiger LäuferInnen beindrucken sondern rannte strickt nach Plan. So hat sie jetzt schon die letzten drei WKs die Konkurrenz düpieren können. Und das ist auch das, was ich immer sage und was auch in allen Laufbüchern steht. Wenn man über den gesamten WK ein konstant hohes Tempo rennt, so dass man jedoch am Ende des WKs im Ziel ausgepowert ist, hat man sein Optimum heausgeholt. So habe ich viele WKs gewonnen und Jana erzielt damit nun auch ihre kleinen und großen Erfolge. Schön, dass meine Predigten endlich Früchte tragen. Janas Papa Fred lief die 30 km in guten 2:43 h, sein längster Lauf bis dato. mfg Matze

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