Hitzerekord beim 26. Schweriner Fünf-Seen-Lauf

Juli 10th, 2010 von Matze

Letztes WE startete ich beim Schweriner Fünf-Seen-Lauf über die 30 km, bei 33°C im Schatten. Ich hätte mal lieber an den Strand gehen sollen als mich über die Strecke zu quälen!

Die letzten beiden Wochen waren trainingstechnisch nicht so gut. Aufgrund von Zeitmangel und Müdigkeit habe ich keine großen Wochenumfänge zustande bekommen. Auch die langen Läufe lasse ich bei den hohen Temperaturen lieber sein. Es sei denn, ich laufe nen langen WK, bei dem es alle paar Km Getränkestationen gibt.

Wie jedes Jahr seit 2003 (glaube ich) laufe ich nun schon beim Fünf-Seen-Lauf mit und immer über die 30 km-Distanz. Also habe ich mich auch dieses Mal für diese Strecke gemeldet, ohne jedoch zu erahnen, mit was für Extrembedingungen ich am Wettkampftag zu kämpfen habe. Dass es sehr warm werden kann zum Fünf-Seen-Lauf weiß ich schon aus meinen vielen Teilnahmen, aber mit 33°C im Schatten hatte wohl auch der Veranstalter nicht gerechnet. Viele Läufer entschieden an diesem Tag dann lieber zuhause zu bleiben anstatt sich der Hitze über 30 km auszusetzen. So kam es, dass von den 800 gemeldeten Teilnehmern nur 544 ins Ziel kamen. Die meisten “Nicht-Finisher” sind dabei wohl eher erst gar nicht gestartet, als nicht ins Ziel gekommen. Jana, Eliane und ich wollten aber mal wieder um eine Grenzerfahrung reicher werden und starteten trotz Sauna-Bedingungen über die 30km, Jörg, Janas Papa und ihr Bruder Roli, sowie Rolis Kumpel Karl starteten über die 15km. Der Start erfolgte dieses Jahr zum ersten Mal auf dem neuen Bertha-Klingberg-Platz, dem Eingangsbereich der letztjährigen BUGA. Dieser Platz bot nur wenig Schatten, und dort wo Schatten zu finden war, häuften sich die Läufer. Um 10 Uhr fiel der Startschuss für die 10km, um 10.10 Uhr folgten dann die 30km-Läufer und um 10:25 Uhr die 15km-Läufer. Ich verabschiedete mich 10 Minuten vor dem Start von Jana und riet ihr zum wiederholten Male nicht an ihre Grenzen zu gehen, wie zuletzt beim HH-Marathon. Dann ging ich in die erste Startreihe und checkte die Konkurrenz. Zu meinem Erstaunen war Danny Thewes mit dabei, der zur Zeit etwas besser trainiert ist als ich. Direkt nach dem Start liefen alle erst einmal verhalten los. Ich hatte mir zum Ziel eine 1:55h gesetzt, also 6 Minuten langsamer als bei meinem Sieg im Vorjahr. Aber angesichts der äusseren Bedingungen konnte ich keine bessere Zeit erwarten. Nach noch nicht einmal einem gelaufenen Kilometer lief jemand nach vorne weg und niemand folgte ihm. Ich hielt mich an Danny, von dem ich wusste, dass er ein sehr besonnener Läufer ist und seine Kräfte gut einteilen kann. Den “Ausreißer” kannte ich nicht und ließ ihn erstmal ziehen. Bald darauf folgte ihm Eike Eyermann, den ich schon aus den Jahren zuvor kannte und der nicht zu unterschätzne ist. Aber ich hielt mich weiter an Danny, da sein Tempo genau meiner Zielzeit entsprach und ein zu schnelles Anfangstempo sich auf 30km irgendwann rächen täte. Die 10km Durchgangszeit war 38:20 min, auf die Sekunde genau im Plan. Aber zu deisem Zeitpunkt stimmten schon nicht mehr die Streckenmarkierungen. Bei der 10km Streckenmarkierung zeigte mir mein Forerunner erst 9.5km. Und diese Dirkrepanz sollte sich auch bis ins Ziel fortsetzten und sich sogar noch ein wenig ausweiten, soviel sei vorweg genommen. Als wir das Feld nach Consrade überqueren mussten ließ ich auf Danny ein wenig abreißen, da mir die Sonne Schwierigkeiten bereitete, die nun ungeschwächt auf mich einstrahlte. Aber ein paar Kilometer später im Wald konnte ich dann wieder an Danny heranlaufen. Nachdem wir wieder in Zippendorf ankamen merkte ich leichte Schmerzen in der Bauchregion und nur wenig später bei km 18.5 bekam ich dann wieder meine vielgehassten Bauchmuskelkrämpfe. Im Jahr zuvor bin ich das erste Mal ohne Krämpfe über die 30km gekommen, damals hatte ich im Vorfeld Salztebletten genommen. So auch dieses Mal. Aber die hohen Temperaturen waren dann wohl doch zu extrem, und so hatte ich anfangs nur wenig Hoffnung ohne Bauchmuskelkrämpfe ins Ziel zu kommen. So musste ich nun Danny ziehen lassen und legte hin und wieder Gehpausen ein, wenn die Schmerzen unerträglich wurden. Wenn ich lief, lief ich nur ein lockeres Tempo und an Getränkestationen hietl ich mich nun etwas länger auf und trank viel. Nach etwa 24 km überholten mich noch ein paar Läufer, so dass ich mich nun an Position 7 wiederfand und diese Position konnte ich dann auch bis ins Ziel halten. Da kam ich an nach einer Zeit von 2:01:29h, ca. 6 Minuten hinter dem Sieger, jener Läufer, der gleich zu Beginn auf und davon gelaufen ist. Aber er hatte zum Ende hin auch einen Einbruch erlitten. In meiner AK bin ich Dritter geworden. Zufrieden bin ich mit meiner Leistung natürlich nicht, aber angesichts der Bedingungen bin ich froh, dass ich diesen Lauf hinter mich gebracht habe. Ganz auf Zielzeitkurs war ich bei Beginn meiner Krämpfe zwar nicht mehr, aber angesichts der kürzeren Strecke (29,25 km lt. Forerunner) wäre eine 1:55h noch locker drin gewesen und das hätte auch vielleicht noch zum Sieg gereicht. Aber darüber will ich nun nicht spekulieren. Ich kann jedenfalls feststellen, dass ich kein Hitzeläufer bin und bei hohen Temperaturen beinahe immer an Bauchmuskelkrämpfen leide, was mir schon hinreichend oft den Sieg gekostet hat. Früher hatte ich dieses Problem auch bei kürzeren Strecken und neidrigeren Temperaturen, aber gezieltes Bauchmuskeltraining hat geholfen dieses Problem etwas einzudämmen. Aber bei längeren Strecken existiert dieses Problem nach wie vor.

Jana ist als Altersklassensiegerin ins Ziel gelaufen, in einer langsamen Zeit, aber mehr war eh nicht nötig um die AK zu gewinnen. Eliane kam nach über 3:30h ins Ziel. Für sie war der Lauf nur ein Testlauf, ohne jegliche Ambitionen. Janas Papa kam fast zeitgleich mit Jörg ins Ziel, kurz darauf folgten Roli und Karl. Während des WKs mussten die Sanitäter 40 Mal Hilfe leisten, zwei Läufer mussten sogar intensiv behandelt werden, haben es aber überlebt. Zum Glück!

Nun bereite ich mich auf meinen WK über 9km am morgigen Sonntag in Güstrow vor. Da soll es schon wieder Temperaturen jenseits der 30°C-Marke geben. Maximal 35°C sind vorausgesagt. Ich sollte lieber an den Strand gehen. Aber denkste! Vielleicht nach getaner Arbeit! ;-) mfg Matze

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