10. Burgenlauf
August 9th, 2010 von 
Matze
Ich wurde zum Ehrenritter geschlagen! 
Die letzte Woche lief das Training wieder gut nach Plan. Nur das Wetter machte mir bei den donnerstäglichen Intervallen einen Strich durch die Rechnung. Es regnete Bindfäden und ich wollte eigentlich auf der Bahn 6×1000m laufen. Denkste! Nach 2×1000m in unter 3:15 min/km waren meine Schuhe komplett durchnässt. So macht schnell laufen keinen Spass mehr, wenn die Schuhe vom Wasser beinahe doppelt so schwer sind wie sonst. So machte ich mich dann über Umwege auf den Weg nach Hause. Am Sonntag fuhren Janaund ich zusammen mit André nach Stargard in der Nähe von Neubrandenburg, wo dieses Jahr der 10. Burgenlauf enden sollte. Start war in Penzlin. Gelaufen wurde von Burg zu Burg, daher auch der Name der Laufveranstaltung. Um 9 Uhr fuhren alle mit Bussen nach Penzlin und um 10 Uhr fiel der Startschuss für die 23,9 km lange Strecke. Im Vorfeld wurde mir gesagt, die Strecke sei nicht so sehr hügelig. Denkste! Es sollte nur hoch und runter gehen. 
Die Konkurrenz war auch recht stark. Neben Shenja German aus Rußland war auch André Schrödter wieder von der Partie. Jana wollte einen lockeren Lauf machen und lief mit ihrem Vater mit. Ihr blieb auch nichts anderes übrig. Ihr Papa hatte die Zeitmesschips vertauscht und so hätte Jana noch so schnell laufen können, ihre offizielle Zeit wäre die von ihrem Vater gewesen.
Wir liefen also alle um 10 Uhr los. Shenja lief von Beginn an vorne weg, ihm folgte noch jemand, den André und ich nicht einschätzen konnten, da wir ihn nicht kannten. Nach 5 km hatten die beiden schon eine gute Minute Vorsprung. Der hatte sich auf den folgenden Kilometern allerdings nicht weiter vergrößert. André und ich liefen zusammen hinterher und konnten die beiden ganz vorne ab und zu noch erblicken. Nach 15 Kilometern taten mir die Beine schon verdammt weh, da es nur bergauf und bergab ging. Mit mir lief dabei immer der Gedanke an Bauchmuskelkrämpfe, die ich auf hügeligen Wettkampfstrecken beinahe immer bekomme. Meine Angst war berechtigt, denn nach 16km merkte ich bereits leichte Schmerzen in der Bauchgegend. Ich ließ André ziehen und nach 17km war es dann soweit und ich musste vor Schmerzen meine erste kleine Gehpause einlegen. Ich lief aber nach ein paar Sekunden relativ flott weiter. Ich sah von Weitem, dass André auf den unbekannten schnellen Läufer, namentlich Björn Brombergner, aufgelaufen war. Shenja hingegen war nicht mehr zu sehen. Ich dachte nur:”So ein Mist! Ich hätte noch gut um Platz zwei mitkämpfen können!” Auf den folgenden Kilometern musste ich ab und zu kleine Gehpausen einlegen, wenn die Schmerzen zu heftig wurden. Ich blickte mich andauernd um, aber hinter mir war viel Luft. Nach 1:33:24h war ich dann auch im Ziel, als vierter. Vorne ging es dann noch recht eng zu, alle drei innerhalb von 45 Sekunden. Ich trank etwas im Ziel und begab mich ein paar Minuten später wieder auf die Strecke. Ich wollte noch auf 30 km kommen und lief Jana und ihrem Papa entgegen. Wieder im Ziel hatte ich aber noch immer keine 30 auf der Uhr und musste mit Jana noch etwas auslaufen.
Die Siegerehrung ließ nicht lange auf sich warten. Vorher gönnten sich alle Läufer entweder Bratwurst bzw. Gulaschsuppe, was im Startpreis inbegriffen war. Die drei Erstplatzierten sollten bei der Siegerehrung gigantische Pokale bekommen. Da wurde ich richtig neidisch. Die AK-Platzierten wurden dann noch vom Burgherren zum Ehrenritter bzw. zur Ehrendame ernannt. Eine nette Sache, die es so wohl nur beim Burgenlauf gibt und somit den Lauf in Deutschland einzigartig macht. Überhaupt hat der Lauf viel Spass gemacht. Alles war gut durchorganisiert und auf Mittelalter getrimmt. Das Wetter hatte bis zur Siegerehrung auch gehalten. Aber dann fing es leider an zu regnen. Nach der Siegerehrung ging es auch bald wieder im stömenden Regen zurück nach Hause.
Diese Bauchmuskelkrämpfe bekomme ich immer bei welligem Streckenprofil. André hatte mich beim Bergauflaufen darauf hingewiesen, dass ich mich dabei zu sehr nach vorne beuge. Vielleicht ist das das Problem. Ich werde auf jeden Fall in nächster Zeit mal darauf Acht geben, dass ich aufrechter Berge hinauf laufe. Heute habe ich gleich mal damit angefangen. mfg Matze
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