DNF DHM

September 20th, 2010 von Matze

Vorgestern gings auf nach Ulm zum Einstein Marathon und in dessen Rahmen zur DHM im Marathon und ich hatte mir viel vorgenommen. Meine Form war gut und ich zuversichtlich. Aber leider lief der Marathon schlimmer als jeder Marathon, den ich zuvor lief.

Die Woche vor dem Marathon haben Jana und ich ganz akribisch durchgezogen: die ersten drei Tage LowCarb, die nächsten drei Tage HighCarb. Nebenher habe ich noch bis auf den letzten Tag vor dem Marathon jeden Tag eine TE gemacht, am Dienstag sogar noch Intervalle, die sehr gut verliefen. In einem Trainingsplan für eine Zielzeit von 2:30h im Marathon standen am Freitag sogar noch Intervalle an, aber das habe ich mal schön sein lassen. ;-) Am Samstag in aller Herrgottsfrühe fuhren Jana und ich mit ihren Eltern nach Ulm, wo wir gegen 14 Uhr ankamen. Ab 16 Uhr konnten wir uns die Startunterlagen am Stand des örtlichen HSP auf der Marathonmesse abholen. Also vertrieben wir uns noch ein wenig die Zeit auf der Messe und probierten viele Laufschuhe aus. Jana, ihre Mutti und ich waren dabei erfolgreich. Alle drei je ein paar Sauconys. Ich kaufte die Type A4, eigentlich ein Triathlonschuh, was keineswegs meine nichtvorhandenen Triathlonambitionen unterstreichen soll, aber der Schuh ist sehr leicht und allemal wert in einem WK eingesetzt zu werden. Ich bin mal gespannt, wie der sich so läuft. Nach der Messe gings noch zu nem Italiener ein wenig Pasta futtern (nur nicht zu viel) und dann ab in die Heia. Das Hotel war leider alles andere als empfehlenswert, dafür aber billig. Schlafen konnte man in dem Hotel jedenflls nur mäßig, alles war recht hellhörig, die Klos auf dem Flur und der Kühlschrank im Zimmer zu laut. Hinzu kam die Aufregung vor dem Marathon, aber die letzte Nacht ist ja nicht mehr so wichtig. Ein wenig Schlafmangel macht da nichts mehr aus.

Am Sonntag standen Jana und ich um halb sechs auf und mampften unser Brötchen und unsere Banane. Mehr gabs für mich nicht. Um halb sieben gingen wir los Richtung Strabahaltestelle und fuhren zur Ulm Messe, wo der Start war. Bei Abgabe der Kleiderbeutel kleideten wir uns in stylische Mülltüten und begaben uns zum Startareal. Es war noch bitter kalt für diese Jahreszeit, etwa 7°C, aber die Sonne ließ sich nun so allmählich blicken und sollte noch den ganzen Tag für schönes Wetter sorgen. Mit mir und Jana ging auch Eliane für die Uni Rostock in Ulm an den Start. Sie reiste mit Jörg und René an. René startete für die HS Wismar. Kurz vor dem Start, der gestaffelt nach Startblöcken erfolgen sollte, verabschiedete ich mich von Jana und René und verschwand im Startblock A. An der Startlinie sah ich leider nicht meine unmittelbare Konkurrenz, sondern irgendwie nur Halbmarathonis. Zwei Afrikaner und eine Afrikanerin starteten im HM. Ich ordnete mich dierekt hinter den beiden Afrikanern ein. Um 9 Uhr fiel der Startschuss und ich lief besonnen los, während alle anderen an mir vorbei preschten. So fand ich mich gleich nach dem Start mal wieder ziemlich abgeschlagen auf Position 50 oder so wieder. Aber das war mir egal. Nen Marathon gewinnt man nicht auf den ersten 50m.

Direkt nach den ersten paar Schritten merkte ich leichte Schmerzen in der Bauchregion. Für mich brach sofort eine kleine Welt zusammen. Wenn ich schon auf den ersten paar Metern leichte Schmerzen im Bauch habe, ist es nur sehr wahrscheinlich, dass sich dass in starken Krämpfen im Verlauf des Rennens manifestieren könnte. Ich versuchte ruhig zu bleiben und lief erstmal weiter, in einem Tempo, was auf eine 2:30h hinauslief. Das Tempo war mir sehr angenehm, die Beine waren super locker und der Puls nur ein wenig höher als normal bei dem Tempo. Erst ging es entlang der Donau Richtung Ostnordost. Bei Km 5 in etwa standen dann die Fahrräder bereit, die jeweils die ersten 6 Platzierten im HM und M der Männer und Frauen begleiten sollten. Zu mir gesellte sich der Radfahrer mit der Aufschrift “Marathon 3. Mann”. 3ter Mann!? “Wie bitte?”, dachte ich. Und das in nem Marathon, bei dem ein Jahr zuvor in 2:36h gewonnen wurde. Ich dachte sofort, dass es sich bei den vor mir Laufenden nur um meine Konkurrenz in der DHM handeln konnte. Somit hatte ich also bis dahin alles richtig gemacht hinsichtlich der Taktik in dem Rennen. Wäre ich langsamer angegangen, hätte ich mir in den Arsch gebissen. Immerhin hatte ich die beiden vor mir noch im Blick, unschwer zu erkennen an den Fahrrädern. Der zweite lief ca. 80m vor mir und ich hielt vorerst den Abstand zu ihm, da sein Tempo genau meinem entsprach. Ich wollte nicht schneller laufen, als meine Fähigkeiten es zuließen. Es war nicht windig und somit auch nicht wichtig Windschatten zu suchen. Die ersten 10km absolvierte ich in sehr konstant gelaufenen 35:40 min, also absolut auf 2:30h-Kurs, aber die Schmerzen im Bauch wurden nun immer präsenter. Mittlererweile hatte ich auch den Großteil der Läufer, die zu Beginn noch vor mir waren, eingeholt, bis auf jene, die Ihr Tempo genau einschätzen konnten.

Nun ging es bereits wieder nach Neu-Ulm, um dann zwischen Ulm und Neu-Ulm hin und her zu laufen, über verschiedene Brücken. Insgesamt beinhaltete der Marathon übrigens nicht weniger als 9 Brückenpassierungen. Bei km 12 kam es dann ganz dicke. Die Krämpfe wurden nun plötzlich so schmerzhaft, dass ich nicht mehr laufen und atmen konnte. Ich musste gehen und sehen, wie die anderen Marathonis und Halbmarathonis an mir vorbeiliefen. Nach kurzer Zeit lief ich weiter um bald schon wieder zu gehen. Das Spielchen trieb ich noch so einige Male. Zwischen Km 16 und 18 konnte ich sogar mal wieder etwas länger laufen und dachte schon das Problem würde sich wieder bessern. Aber kurz vor km 18 war dann wieder Schluss mit Laufen und ich verlor nun den letzten Radfarer für die Marathonis, bis zu dem Zeitpunkt war ich also noch 6ter. Ich sah nun ein, dass ich lieber aussteigen sollte. Auf eine Quälerei über die kommenden 24 km konnte ich dankend verzichten. Zum Glück traf ich Jörg bei km 18 und stieg aus dem Rennen aus. Zusammen mit Jörg stand ich dann an der Strecke mitten in Neu-Ulm und wartete darauf dass Jana vorbei lief. Zwischendurch kam René vorbei, den wir kräftig anfeuerten. Als Jana vorbei lief, lief ich mit ihr ein Stück mit. Müßig zu erwähnen, dass ihr die Kinnlade runterfiel, als sie mich sah. Jörg wartete weiter auf Eliane. Mit Jana lief ich etwa noch 2.5km mit, wobei mir allerdings durch die Schmerzen schwer fiel selbst das für mich langsame Tempo von Jana zu laufen. Da bestätigte sich meine Entscheidung das Rennen aufzugeben. Nie hätte ich mich noch ins Ziel schleppen können. Als ich mich von Jana Richtung Ulmer Münster, wo der Zielbereich war, verabschieden wollte, kam uns gerade René wieder entgegen, der nun schon bei km 25 war. Ich lief noch etwas mit ihm mit, um noch auf wenigstens nen gelaufenen HM zu kommen. Dann kämpfte ich mich durch zum Münster, wo ich mir meinen Kleiderbeutel organisierte und zum Zielbereich ging um die Zieleinläufe der ersten Marathonis zu sehen. Nach 2:31h lief der erste ins Ziel und gewann auch zugleich die DHM-Wertung. Es handelte sich um Lucas Herrmann, den ich auch im Vorfeld als stärksten Konkurrenten in der DHM einschätzte. Aber eine 2:31h hätte ich an diesem Tag nur mit viel Kampfeswillen und vor allem ohne Bauchmuskelkrämpfe erreichen können. Aber wer sagt denn, dass er nicht zum Ende hin mangels Notwendigkeit das Tempo heausgenommen hatte. Vielleicht hätte er auch schneller gekonnt. Um den Sieg wäre es somit für mich eh nicht mehr gegangen. Aber der nächste in der Gesamtwertung lief erst nach 2:39h ins Ziel und der 2te in der DHM-Wertung erst nach 2:43h.

Nachdem der vierte der Gesamtwertung einlief, ging ich irgendwo an die Strecke, wo es ruhig war und wartete auf René und Jana. Von Jörg wußte ich, dass Eliane schon ausgestiegen war und als Jana an mir vorbei lief, kurz hinter dem 3:59h-Tempoläufer, lief ich mit ihr kurz mit. Aber die Streckenführung ließ es nicht zu sie bis kurz vor das Ziel zu begleiten, zumal sie das auch gar nicht wollte. Alles worauf sie sich noch konzentrieren konnte war es, den 3:59h-Tempomacher zu überholen, was ihr auch gelang. Im Ziel sah ich sie und René dann wieder. Nachdem die beiden sich haben durchkneten lassen sind wir noch das Ulmer Münster hoch, immerhin der höchste Kirchturm der Welt. Aber ich habe es nicht bis ganz nach oben geschafft, weniger mangels Kraft als vielmehr mangels Höhentauglichkeit. Jana blieb bei 2/3 des Aufstiegs bei mir auf einer Besucherplattform, René und Janas Eltern jedoch begaben sich bis ganz nach oben, fast 150m über dem Boden. Nach einer kleinen Stärkung fuhren wir dann wieder Richtung Heimat und kamen endlich gegen 1 Uhr nachts ins Bettchen.

Heute hatte ich noch immer starke Probleme mit meinen Bauchmuskeln. Ans Laufen war nicht zu denken. Also ging ich zum Arzt, um mir irgendwie weiterhelfen zu lassen und womöglich mal ein Blutbild machen zu lassen, um Aufschluss darüber zu erhalten, ob es sich möglicherweise einfach um eine Mangelerscheining handelt. Aber mein Arzt riet mir von einem Blutbild ab, kostet mich nur 20€ und gibt keinen Aufschluss. Denn der Grund liegt auf der Hand, wie mir gesagt wurde. Es kann nur Magnesiummangel sein, sagte mir mein Arzt. Ich sagte ihm, dass ich Magnesium nehme, als Bestandteil eines A-Z-Präparats, was aber wohl viel zu wenig für einen Leisstungssportler sei. Zu Trainigshochzeiten nehmen Fußballer wohl bis zu 1g Magnesium täglich zu sich. In meinem A-Z-Präparat sind allerdings nur 100mg. Mein Arzt sagte mir ich benötige mindestens 600mg täglich um meinen Magnesiumverlust durchs Schwitzen beim Training auszugleichen. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich dachte immer ich nehme genug von dem Zeug und suchte die Gründe woanders. Das ist natürlich ärgerlich, da ich bisher eigentlich jeden Marathon mit teils sehr starken Krämpfen gelaufen bin, was mich immer eine bessere Zeit gekostet hat. Auch kürzere WKs waren davon betroffen. Sollte dies wirklich der Grund sein, wäre ich natürlich heilfroh dieses Problem endlich aus der Welt geschafft zu haben. Andererseits beiße ich mir tierisch in den Arsch nicht schon früher mal deswegen bei meinem Arzt gewesen zu sein. Die zwei vergangenen DHMs im Marathon hätten viel positiver für mich verlaufen können. Aber ich sollte in die Zukunft blicken, in eine Zukunft ohne Krämpfe. Deswegen habe ich mir gleich nach dem Arztbesuch Magnesium in der Apotheke gekauft und beginne nun eine Magnesiumkur. Ob das hilfreich sein wird, um einen Marathon ohne Krämpfe überstehen zu können, kann ich nur sehen, wenn ich einen Marathon bestreite. Gestern noch war ich so niedergeschlagen, dass ich vorerst keinen Marathon mehr laufen wollte, womöglich für viele Jahre nicht. Nun denke ich schon über einen zweiten Versuch noch in diesem Herbst nach. Eine Regenerationspause ist ja nun, da ich keinen Marathon gelaufen bin und die Vorbereitung eher kilometerarm war, nicht unbedingt nötig. Ich werde jedenfalls noch etwas darüber sinnieren.

Zusammenfassend war der Einstein Marathon für mich also ein Desaster, welches aber zu einer Einsicht führte, die ein hoffentlich großer Schritt in eine beschwerdefreie und rosige Marathonzukunft bedeutet. mfg Matze

Geschrieben in Allgemein | 14 Kommentare »

14 Responses to “DNF DHM”

  1. 1
    Gudrun Says:

    Das hörts sich doch schon wieder gut an! Welcher Marathon soll’s denn sein?

  2. 2
    Matze Says:

    Ich weiß noch nicht. Wenn Jana sich noch überlegt nen HM in Dresden zu laufen, dann vielleicht dort. Der würde zeitlich auch gut passen.

  3. 3
    Axel Says:

    Lübeck wäre doch auch passend oder?

  4. 4
    Matze Says:

    Lübeck wäre natürlich auch naheliegend, genauso der Oldenburger Stadtmarathon. Das vorletzte Oktoberwochenende, an dem die drei erwähnten Marathons stattfinden, ist auch der letzte Termin in diesem Jahr für einen Marathon. Spätere Marathons sind entweder zu klein oder finden weit entfernt statt. Wenn noch ein Marathon in diesem Jahr, dann am 24. Oktober!

  5. 5
    Axel Says:

    Eine weitere Alternative an diesem Wochenende ist Magdeburg. Hab mal nachgeschaut, auch wenn es für deine Entscheidung sicher nicht auschlaggebend ist beim Dresdner Marathon gibt es nen saftiges Preisgeld. Und der letztjährige Sieger hatte eine 2:32. Viel Erfolg weiterhin und immer schön bloggen. Ich finde deine Trainings- und Rennberichte sehr interessant.

  6. 6
    Feuerraeder Says:

    Kommt doch einfach mit nach Luzern! Jana läuft den HM und du bist beim Marathon sicher super dabei! Okay Anreise ist etwas weiter, aber der Flieger nicht teuer und bequemer. Eine Woche mehr Zeit ist auch noch… Ansonsten natürlich viel Erfolg egal auf welchem Lauf!

  7. 7
    Matze Says:

    Uiuiui, Luzern ist mir viel zu weit weg. Anders als mit dem Flieger würde ich eh nicht anreisen wollen. Die lange Fahrt nach Ulm war schon ne körperliche Herausforderung.

  8. 8
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