15. Schneckenlauf

November 7th, 2010 von Matze

Die WK-Saison, in der beinahe jedes WE nen WK anfällt ist nun vorbei. Die Füsse habe ich aber schon ne ganze Weile mehr oder weniger hochgelegt.

Seit mittlerweile drei Wochen laufe ich nur einen geringen Wochenumfang. Diese Pause hat eher unfreiwillig mit der Dresden-Marathonwoche begonnen, in der ich aufgrund des frühzeitig abgebrochenen Marathons nur auf wenige Wochenkilometer kam. Nach dieser Marathonwoche war eh geplant das Training etwas zurückzuschrauben. Nun bin ich also am Ende meiner dritten Erholungswoche. Eine soll noch folgen und dann gehts wieder richtig los. Da die letzten Wochenenden auch noch WKs anstanden war die Erholungsphase nur bedingt erholsam, aber ich wollte auf ein bischen Tempolaufen auch in der Erhlungsphase nicht verzichten. Ich habe dafür ja genügend trainingsfreie Tage zwischendurch gehabt. Diese Woche sogar ganze vier lauffreie Tage. So langsam werde ich allerdings schon wieder unruhig und möchte am liebsten sofort wieder in den Trainingsalltag einsteigen.

Die lauffreien Tage gaben mir Gelegenheit mal ein wenig für meine Muskulatur zu tun. In der WK-Saison, als wichtige WKs auf dem Plan standen, wollte ich mich nicht so recht trauen mal die Langhantel in die Hand zu nehmen, da mir dann ein böser Muskelkater womöglich meine WKs versaut hätte. Aber nun kommt ja erstmal bis Mitte Dezember kein wichtiger WK mehr und ich habe letzten Montag endlich mal wieder seit laaaanger Zeit Hot Iron gemacht. Ich habe auch fein alle Übungen durchgezogen, zwar mit weniger Gewichten als sonst, aber für den Einstieg erstmal genug. Was mir danach drohte konnte ich gut vorausahnen, schließlich wusste ich aus der Vergangenheit, worauf ich mich einlasse. So kams dann auch, dass ich am nächsten Tag meinen Lauftreff samt 4×1000m Tempoläufe nur mit erheblichen Schmerzen durchziehen konnte. Jeder Muskel meines Körpers schrie! Aber irgendwie zog ich die 1000er in einer guten Serie von 3:08, :06, :04 und :02 min durch. Danach noch Treppenläufe und weite Skihocke.

Am nächsten Tag war alles noch viel schlimmer. Aber als Sportler lernt man mit der Zeit nen Muskelkater zu tolerieren bzw. auszuhalten. Ich kann mich noch an früher erinnern, als mich solch ein Muskelkater noch gezwungen hatte aufs Laufen zu verzichten. Aber seit einigen Jahren ist das nicht mehr so. Die ersten paar Meter sind zwar immer eine reine Qual, aber dann tuts gleichmäßig weh. ;-) Der Schmerz hört beim Laufen zwar nicht auf, aber wird erträglich. Ich bin dann also am Mittwoch mit dem Lauftreff noch 14,3 km gelaufen, langsam schweren Schrittes.

Gestern fuhren Jana, ihre Eltern, ihr Bruder und ich nach Graal-Müritz zum Schneckenlauf über 10km. Mein Muskelkater war endlich verflogen. Die Langhantel ließ ich bis dahin erstmal ruhen, um den WK noch ordentlich bestreiten zu können. Um 11 Uhr sollte der Start erfolgen. Zum Glück nicht schon um 10 Uhr, denn da fing es für eine halbe Stunde kräftig an zu regnen. Aber pünktlich zum Start war dann wieder eitel Sonnenschein. Blöderweise hatte ich meine Sauconys an, was ja eigentlich Triathlon-Schuhe sind und in der Sohle Löcher haben. So lief mir also die ganze Suppe vom aufgeweichten Boden von unten in die Schuhe. Toll! Aber nach dem Regenguss sowieso egal, denn nach dem WK hatten wohl alle beteiligten nasse Schuhe. Da am selben Tag in der Nähe von Bad Doberan auch noch die LM im Crosslauf ausgetragen wurde, fehlten ernstzunehmende Konkurrenten über die 10km Distanz. Viele Triathleten von FIKO Rostock ließen sich blicken, liefen jedoch mehrheitlich nur über 5km. Jana rechnete sich wegen der Abwesenheit der schnellen Frauen selbst Siegchancen aus. Aber Konkurrenz sollte sie dennoch haben und somit kein leichtes Spiel.

Kurz nach 11 Uhr fiel der Startschuss und sofort befanden sich ein paar Triathleten vor mir, die ich nach und nach erstmal wieder einkassierte. Am ersten Triathleten, Stephan Reis, blieb ich dann dran und setzte mich nach ca. 2km an die Spitze. Zusammen mit ihm lief ich dann wieder ins Stadion ein, wo die 5km-Läufer ins Ziel abbogen und die 10km-Läufer auf die zweite Runde gingen. Stephan lief ins Ziel und ich weiter. Nach ca. 6,5 km bekam ich dann plötzlich wieder Bauchmuskelkrämpfe und musste kurz darauf eine kleine Gehpause von 40s einlegen. Dann lief ich erstmal langsam weiter. Von hinter mir drohte keine Gefahr, jedenfalls sah ich noch niemanden sich mir nähern. Im eher langsamen 3:50er Schnitt versuchte ich die Schmerzen einzudämmen, um bis ins Ziel durchlaufen zu können. Mit den Kilometern wurde es immer schmerzhafter aber ich konnte meine Führung, auch aufgrund der schnellen ersten Runde, behaupten und lief als erster durch Ziel. Mein Vorsprung war dann doch noch erheblich. Die erste Runde lief ich jedoch in 17:47 min, die zweite dann in 19: 33 min inkl. Gehpause. Irgendwie wird die Sache mit den Krämpfen von WK zu WK schlimmer. So früh wie dieses Mal traten die Schmerzen jedenfalls noch nie in den letzten Jahren in einem 10 km-Lauf auf. Naja, dazu schreibe ich gleich noch etwas. Mein Forerunner zeigte mir eine Gesamtdistanz von 10,2 km an. Auch die anderen Forerunner von Jana, Roli, Fred und René zeigten mehr als ausgeschrieben an. Im Mittel zeigten die Forrunner so um die 10,25km als Streckenlänge an.

Im Ziel wartete ich dann auf Jana, denn ich wollte ihren ersten möglichen Sieg in der Gesamtwertung nicht verpassen. Irgendwann sah ich sie ausserhalb des Stadions entlanglaufen und schaute von nun an gebannt auf die Läufer, die ins Stadion einliefen, denn die erste Frau über 10km war noch nicht im Ziel. Und als ich sah, dass Jana als erste Frau über 10km ins Stadion einlief, konnte nichts mehr schiefgehen mit ihrem ersten Erfolg. :-) Glückwunsch an meinen Schatz!

Im Ziel gabs für jeden eine Streuselschnecke, daher auch der Name des Laufs. Die Siegerehrung lies auch nicht mehr lange auf sich warten und bei strahlendem Sonnenschein wurden alle Altersklassen der drei angebotenen Strecken, 2km, 5km und 10km mit Medaillien und kleinen selbstgebastelten Tonschnecken geehrt.

Nun aber zu einem andern Thema: mein Blutbild! Ich war ja letzte Woche beim Arzt und habe ein mir Blut für ein Blutbild abnehmen lassen und bin dann zwei Tage später erneut hin um den Befund zu besprechen. Heraus kam ein niedriger Hämoglobin- und Hämatokritwert. Bei beiden Werten liege ich leicht unter dem Minimalwert. Damit habe ich also zu wenig Sauerstoffträger im Blut. Ob dass nun der Grund für die Krämpfe ist, weiß ich nicht, jedenfalls ist ein höherer Hämoglobinwert allemal erstrebenswert, allein weil dadurch die Leistungsfähigkeit steigt. Nicht ohne Grund versuchen Ausdauersportler im Profibereich ihren Anteil an Sauerstoffträgern im Blut zu erhöhen, mit legalen und leider oft auch illegalen Methoden. Für mich bedeutet das nun erstmal fleißig Eisen mampfen. In ein paar Wochen habe ich auch einen Termin beim Hämatologen, was mir dann hoffentlich weiteren Aufschluss über meine Blutzusammensetzung geben wird. Aber ich will mich nicht auf einen Eisenmangel als Grund für die Krämpfe verlassen und werde auch weiterhin versuchen mein Langhanteltraining weiterzuführen. Ich mache eh viel zu wenig Krafttraining und nun ist ein guter Zeitpunkt mal wieder damit zu beginnen. mfg Matze

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