20. Neubrandenburger Halbmarathon

Mai 8th, 2011 von Matze

Dieses WE startete ich bei der LM im HM in Neubrandenburg im Kulturpark und wurde Zeuge einer überragenden Leistung.

Aber erstmal der Reihe nach. Die letzte Woche verlief das Training ganz gut. Vor allem die 1000 m-Tempoläufe am Dienstag auf der Bahn ließen mich in eine Euphorie fallen und ich träumte schon davon in den nächsten Wochen meine persönlichen Bestleistungen auf mehreren Strecken zu verbessern. Zusammen mit Jasper lief ich 5 x 1000 m im Schnitt in 3:02 min. Solch ein Tempo hatte ich schon Ewigkeiten nicht mehr im Training hinlegen können. Für den HM am darauffolgenden Samstag malte ich mir schon eine neue PB aus. Meine aktuelle PB steht bei 1:11:47 h.

Am Donnerstag dann kam ein wenig Ernüchterung auf. Alleine auf der Bahn wollte ich eigentlich einen 6000 m-Tempolauf im 3:15er-Tempo machen, aber auf dem ersten Kilometer merkte ich, dass an diesem Tag einfach nicht viel ging. Ich entschied mich, auch auf Grund von Motivationsproblemen, kurzerhand um auf 3 x 2000 m, wobei die letzten 2000 m den Weg nach Hause markieren sollten, denn ich wollte 2 Tage vor dem HM nicht zu viel trainieren. Die beiden 2000 er auf der Bahn lief ich in 6:32 min und 6:35 min. Den Weg nach Hause lief ich etwas langsamer in 6:50 min. Eigentlich hatte ich gehofft mich bei nem 3:15 er-Tempo lockerer zu fühlen. Aber mich strengte das Tempo doch ganz schön an, auch wenn ich bei den Tempoläufen nicht über einen Puls von 160/min hinauskam, was eigentlich noch weit weg ist von der Schmerzgrenze.

Den nächsten Tag legte ich die Beine hoch und hoffte auf bessere Beine am WK-Tag.

Am Samstag früh standen Jana und ich um 5:15 Uhr auf, um mit Pino noch seine Geschäfte erledigen zu können, und um ihn ein wenig zu fordern, denn wir entschieden uns ihn daheim zu lassen, auch wenn dies bedeuten sollte, dass er bis zu 9 h alleine ausharren muss. Wir hatten kein gutes Gefühl dabei, aber auch keine andere Alternative.

Um 7:15 Uhr fuhren wir dann erstmal Richtung Neptunschwimmhalle, um Gerlind Michaelis einzusammeln. Zu dritt fuhren wir dann weiter. Wir entschieden die A19 zu nehmen und dann ab Güstrow über die Dörfer zu tuckern. Leider sollte sich dass als Fehlentscheidung entpuppen. In Teterow hatten wir die erste Umleitung. Zu dem Zeitpunkt war der Plan, um 9:15 Uhr in Nb zu sein. Start des WKs war auf 10 Uhr angesetzt. Mit dieser Umleitung zeigte uns unser Navi nun eine Ankunftszeit von 9:38 Uhr. Worst Case! Dachten wir zumindest! Auf den nächsten Kilometern hatten wir dann noch mit zwei landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen zu  kämpfen bevor wir dann eingangs NB vor der nächsten Umleitung standen. Zum Glück hat uns diese Umleitung nich zu viel Zeit gekostet, aber unser Navi zeigte nun eine Ankunftszeit von 9:40 Uhr. Auf dem Friedrich-Engels-Ring in NB kamen wir dann noch in einen kleinen Stau und zu allem Überfluss lief uns dann am hellichten Tag mitten in NB ein Reh vor das Auto. Zum Glück fuhren wir durch den stockenden Verkehr gerade in diesem Augenblick nicht schnell und touchierten das Reh nur ein wenig. Es lief umgehend weiter und wir fuhren genauso umgehend weiter Richtung Kulturpark. Dort kamen wir so ziemlich genau um 9:45 Uhr an. Meine Nerven lagen zu diesem Zeitpunkt blank. Ich war schon seit Teterow auf 180. So kurz vor dem Start war ich noch nie bein nem WK. Nun musste alles schnell gehen. Ich verlor kaum Worte, ließ mich auf keine Unterhaltung ein. Schnell ab in die Umkleide. Lothar brachte mir die Startnummer und den Chip und 5 Minuten vor dem Start war ich fertig. Nun schnell ab zum Start.

Auf dem Weg dorthin traf ich Sebastian Rank, seines Zeichens Weltklasse Triathlet und in der Lage den HM in unter 1:10 h zu laufen. Ich malte mir keine Siegchancen aus und versuchte mich auf mein Rennen zu konzentrieren. Es war ein wenig windig im Kulturpark und die Temperatur war schon recht hoch. Kurz nach 10 Uhr fiel dann der Startschuss und es ging los. Sebastian machte von Beginn an Tempo und ich machte keine Anstalten ihm zu folgen. Konnte ich auch nicht, denn er lief unter 3 min/km los. Von anderen Teilnehmern des HM war keiner dabei, der mit mir hätte mitlaufen können, also lief ich allein. Die erste Runde von insgesamt 10 + ca. 200 m lief ich in glatt 7 min. Um meine PB einstellen zu können hätte ich etwa eine 7:05 min pro Runde benötigt. Ich war also noch etwas zu schnell. Aber das sollte bald schon anders werden. Die zweite Runde lief ich in 7:06 min, also in der gepalanten Zeit. In der dritten Runde fiel dann mein Forerunner grundlos aus, was ich erst merkte, als ich meine Zwischenzeit nehmen wollte. Ich dachte, wie blöd dass denn jetzt sei, schon  zu Beginn des WKs keine Pulswerte und Tempodaten zu haben. Ich versuchte meinen Forerunner wieder zu starten und siehe da, er funzte wieder einwandfrei. Manchmal macht das Ding echt merkwürdige Sachen und Murphys Gesetz macht dann auch noch, dass das in den unmöglichsten Situationen passiert. Im Training läuft das Ding super und im WK dann plötzlich sowas.

Die dritte und vierte Runde habe ich also keine ordentlichen Durchgangszeiten, aber ich kann sagen, dass mein Tempo schon zu diesem Zeitpunkt etwas einbrach. Runde 3 und 4 im 3:27er-Schnitt. 3:24er-Tempo musste ich laufen, um meinen Plan einzuhalten. Ich verabschiedete mich so langsam von dem Vorhaben “Bestzeit”. Runde 5 ging schon nur noch in 7:22 min. Ich merkte wie mir die Hitze mehr und mehr zusetzte. Es war nicht ungewöhnlich warm, aber 18°C sind für mich, der sonst nur früh morgens oder spät abends bei eher kühlen Temperaturen trainert, eine Herausforderung. Hier zeigte sich, dass ich in den letzten Wochen doch das eine oder andere Mal am WE eine TE um die Mittagszeit hätte machen sollen. Aber wie, wenns zeitlich nie passt? In den nächsten Wochen, wenns dann auch abends wärmer wird, gewöhnt sich mein Körper auch an diese Temperaturen und WKs in der Hitze werden für mich kein Problem mehr sein, jedenfalls nicht mehr als für jeden anderen.

Die nächsten Runden im Kulturpark wurden mehr und mehr zur Quälerei. Ich spielte schon mit dem Gedanken aufzugeben, weil die Hitze ihren Tribut forderte. In Runde acht dann der Supergau: Bauchmuskelkrämpfe! Ich dachte, mit “Eisenfressen”, was ich jetzt seit 5 Monaten mache, das Problem gelöst zu haben, aber denkste! Nach der achten Runde stellte ich mich etwas an den Getränkestand, nahm mir zwei Becher Wasser, ging ein wenig, massierte meine Bauchmuskeln und lief dann irgendwann wieder weiter. Zunächst eher langsam, dann schneller werdend, als die Schmerzen mehr und mehr nachließen. In der Zeit, als ich ging, um die Krämpfe loszuwerden, geschah dann etwas Imposantes. Ich wurde von Sebastian überrundet, der nun in seiner letzten Runde war und einem neuen Streckenrekord entgegen lief. Ich lief meine letzten zwei Runden etwa im 3:35er-Schnitt und finischte dann in 1:15:20 h. Enttäuschend! Aber Wind und Hitze waren an diesem Tag nicht auf meiner Seite. Sebastian hingegen hatte damit wohl keine Probleme. Kein Wunder, war er auch erst vor kurzem in Australien im Trainingslager. Jedenfalls lief er eine sagenhafte Zeit von 1:06:48 h, was in der ewigen Bestenliste in MV Platz vier bedeutet. Da zieh ich meinen Hut vor!

Jana finishte gerade noch so unter 1:40 h, was ihr angepeiltes Ziel war und für sie eine neue PB bedeuten sollte.

Tollense-Timing war bei diesem WK für die Zeitnahme zuständig. Leider versagte Tollense Timing mit dieser Aufgabe ebenso wie ich bei meiner meine PB zu unterbieten. Jedenfalls zog sich dann die Zeit bis zur Siegerehrung ewig hin. Jana und ich waren schon sehr angespannt, da Pino ja noch immer alleine daheim ist und wir nur so schnell wie möglich wieder heim wollten. Aber den ganzen Tag ging ja schon alles mögliche schief, wieso nicht jetzt auch noch die Zeitnahme. Irgendwann wurden dann die Siegerehrungen ohne Zeiten vorgenommen. Ich wurde Landesmeister in meiner AK, in der Gesamtwertung des HM zweiter. Aber was das wichtigste ist, und mich auch bei meinem Motivationsloch während des WKs zwang nicht aufzugeben, waren die wichtigen 25,5 Punkte für den Laufcup, die ich holte. Sebastian startet nicht im LC und somit bekam ich die volle Punktzahl für die Gesamtwertung zugeschrieben. :-)

Jana wurde zweite in ihrer AK und somit Vize-Landesmeisterin. Insgesamt wurde sie vierte Frau.

Gleich nach der Siegerehrung fuhren wir dann heim. Und man kann leicht raten, welchen Weg wir da genommen haben. Richtig: die A20! Nie wieder Bundesstrasse nach NB!!!

Heute fand ich dann leider keine Zeit zum Trainieren. Aber das ist auch vielleicht mal ganz gut so. mfg Matze

Geschrieben in Allgemein | 4 Kommentare »

4 Responses to “20. Neubrandenburger Halbmarathon”

  1. 1
    Steffen Says:

    Man, das nenne ich mal ein Chaos-Wochenende! Aber Kopf hoch – alles wird werden. Ich bin inzwischen auf Staffel-Sponsor-Suche und mache gute Fortschritte, könnte also was werden. Bis Dienstag!

  2. 2
    Matze Says:

    Super, das wäre ja schön, wenn wir das Startgeld gestellt bekämen. Dann ists auch leichter Läufer für das Team zu finden.

  3. 3
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  4. 4
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