9. Hella Rostocker Marathonnacht

August 7th, 2011 von Matze

… und das erste Mal als Staffelläufer mit dabei!

Nun habe ich ja schon ne ganze Weile nichts mehr hier im Blog geschrieben, was einfach am Sommerloch liegt. Wobei von Sommerloch kann diesen “Sommer” ja eigentlich keine Rede sein, da dieser bisher ja gehörig ins Wasser fiel. Im Juli hielt Warnemünde, also quasi Rostock, mit rund 500% der normalen Niederschlagsmenge sogar den deutschlandweiten Rekord. Dennoch muss das Training irgendwie durchgezogen werden. Ein paar Trainingstage gingen durch den Regen verloren, die Motivation oft auch. Aber ordentlich Kilometer kamen dennoch zusammen, nicht zuletzt, weil ich nun ein paar Mal die Woche zusätzlich auch morgens eine kleine TE eingeschoben habe.

Vor ein paar Monaten hatten Steffen und ich uns entschlossen bei der Rostocker Marathonnacht mit einer Staffel an den Start zu gehen. Unser Anspruch war hoch, da wir bei vergangenen Marathonstaffelbewerben, wie z.B. in Berlin, schon gute Zeiten verbuchen konnten. Also hieß es erstmal Läufer rekrutieren. Neben Christiane Pilz versuchten wir vor allem Läufer aus dem Uni-Lauftreff für die Staffel gewinnen zu können. Nebenbei organisierte Steffen einen Sponsor für die Staffel, da die Startgebühr gepfeffert war. Und wenn niemand was bezahlen muss, ist es auch leichter Leute zu gewinnen. Bis letzte Woche sah es so aus, dass unsere zwei besten in der Staffel, Pilzi und meine Wenigkeit, doppelt laufen müssten, da wir bis dahin nur zu sechst waren, aber acht Abschnitte gelaufen werden mussten. Aber dann konnten wir noch Matze Weippert hinzugewinnen und hatten nun ein fast unschlagbares Team. Neben Pilzi, Steffen, Matze und mir liefen noch Michael Fischer und Johannes Vogel von FIKO bei uns mit, aus dem Lauftreff machte noch Felix mit. Ich übernahm weiterhin zwei Teilstücke.

Am Samstag Abend war es dann soweit. Wir trafen uns alle um 17 Uhr vor dem Rostocker Rathaus, wo Steffen die Startnummern und die T-Shirts mit dem Sponsorlogo austeilte. Felix war unser Startläufer und musste zwei Runden um den historischen Stadtkern Rostocks laufen, insgeamt 5,3 km. Ich war als zweiter und siebter Läufer eingeteilt, was aus organisatorischer Sicht optimal war, denn so übernahm ich am Speicher am Stadthafen und übergab in Gehlsdorf, wo ich einfach nur auf unseren sechsten Starter zu warten hatte, bevor es für mich wieder zum Speicher ging.

Da ich es nicht weit hatte zum Speicher blieb ich noch bis zum Start bei Felix, wohingegen sich alle bis auf unseren Schlussläufer rechtzeitig mit der Fähre zu ihren Positionen begaben. Jana, ihr Papa und ihr Bruder, sowie auch André und Kathi aus dem Lauftreff nahmen sich den Halbmarathon vor, für den der Start aber erst um 20 Uhr bei der Mautstelle des Warnowtunnels sein sollte.

Um 18 Uhr fiel für die Marathonis zusammen mit den Staffeln der Startschuss. Kurz vorher hatte ich gehört, dass sich ein 2:33 h-Läufer mit im Startfeld befindet. Ob 2:33 h nun seine Bestzeit ist, oder seine angepeilte Zeit für den Marathon war, konnte ich nicht herausfinden. Ich bangte jedenfalls um meinen Streckenrekord von 2:36 h, den ich einst hier in HRO aufstellte. Naja, ich musste damals eh eine etwas andere Strecke laufen, also ist der Streckenrekord so oder so nicht mehr gültig.

Der Himmel über Rostock sah ein paar Stunden vor dem Start nicht so gut aus und es schauerte auch kräftg. Aber pünktlich zum Marathonstart hielt sich das Wetter ne ganze Weile gut. Und die Vorhersagen im Internet versprachen auch Gutes für den Rest des Abends. Wir hofften also alle das Beste.

Nachdem die Marathonis auf der Strecke waren begab ich mich zur ersten Wechselzone am Speicher. Felix erwartete ich nach ca. 20 min, hatte also viel Zeit für die paar hundert Meter hin zum Speicher. Zeit zum Quatschen und Einlaufen war auch noch. In der Wechselzone traf ich noch Sabine aus dem Lauftreff, die auch als zweite Läuferin ihrer Staffel eingesetzt wurde. Die zweite Strecke ist mit 8 km immerhin die längste!

Entlang des Stadthafens

Entlang des Stadthafens

Nach gut 19 Minuten kamen dann die ersten Marathonis zur Wechselzone und nur eine Minute dahinter, als erster Staffelläufer und fünfter insgesamt, Felix, der ein gutes Rennen machte. Nicht zuletzt wenn man bedenkt, dass er die Woche zuvor noch gesundheitlich schwer angeschlagen war.

Ich übernahm also von Felix und machte mich auf die Verfolgung der Marathonis. Zuerst gings erstmal den Stadthafen entlang und wieder zurück zum Speicher. Den ersten Kilometer war ich etwas zu sehr motiviert, weil ich unbedingt die Marathonis so schnell wie möglich wieder einkassiern wollte. Aber schon bald wurde ich langsamer und lief Kilometerzeiten von etwa 3:30 min/km. Die Schwüle des Abends machte mich irgendwie langsam. Ich konnte ncht so schnell laufen, wie ich eigentlich könnte. Im Training der letzten Wochen bin ich Tempoläufe teilweise schneller gelaufen. Naja, ist halt nicht jeder Tag gleich. Nach 4 km hatte ich die Marathonis komplett einkassiert und setzte mich weiter ab. Bis zur Wechselzone machte ich aus dem Rückstand von einer Minute einen Vorsprng von ebenfalls etwa einer Minute. Ich über gab an Matze Weippert, der die zweitlängste Strecke lief, immerhin ist er etwa gleich schnell wie ich. Er baute die Fürhung vor den ersten Marathonis auf ca. 3 min aus, vor der zweiten Staffel hatten wir da sogar schon einen Vorsprung von ca. 9 min. Von da an machten Steffen, Christiane und Michael einen guten Job und gaben die Führung nicht wieder her. Ich wartete die Zeit an der Wechselzone und vertrieb mir die Zeit mit quatschen. Zwischenzeitlich ging mein Blick immer wieder über die Unterwarnow Richtung Südwesten, von wo eine dunkle Wolkenwand sich der Hansestadt näherte. Ich hoffte noch im trockenen Zustand das Ziel zu erreichen.

Nach für mich insgesamt ca. 1:17 h Wartezeit kam erst das “Follow me”-Auto und dann Micha angerast und ich übernahm wieder. Auf gings auf den siebten Abschitt von etwa 5,6 km. Matze begleitete mich mit dem Fahrrad und feuerte mich ab und zu an. Dennoch konnte ich auch jetzt, wo es etwas kühler war und sogar etwas zu regnen anfing, nicht schneller laufen. Aber die 5,6 km liefen schnell vorbei und ich übergab an Johannes, unseren Schlussläufer, der nun noch 1,6 km bis ins Ziel hatte. Dass hieß auch, dass für mich keine Zeit zum Verschnaufen blieb, denn wir wollte ja alle geschlossen über die Ziellinie laufen. Also gings gleich weiter hoch zum Neuen Markt und auf die Zielgerade. Auf den Weg dorthin fing es plötzlich wie aus Eimern an zu regnen und wir waren innerhalb von Sekunden nass bis auf die Haut. Wir verharrten dennoch auf der Zielgerade und warteten auf Johannes. Wenn man erstmal bis auf die Haut nass ist, kann man eh nicht “nasser” werden. Johannes ließ nicht lange auf sich warten und wir überquerten nach offiziellen 2:31:31 h die Ziellinie. Noch schnell die Medallien abgefasst und ab unters nächste Obdach. Da stand ich dann ne ganze Weile und sah wie es immer heftiger regnete. Meine Gedanken gingen an die Marathonis und Halbmarathonis, die noch auf der Strecke waren, vor allem Jana und Anhang, die mittlerweile schon Schrumpelhaut an den Fingern und Zehen gehabt haben dürften.

Ich sah wie der erste Marathoni nach 2:40 h ins Ziel kam und freute mich, dass mein Streckenrekord noch bestehen blieb. Der Großteil meiner Staffel befand sich schon lange im Rathaus, als ich und Felix auch endlich ins warme Obdach kamen. Dort warteten wir dann den Regen ab. Kurzfristig hörte es auf zu regnen und ich konnte den Zieleinlauf von Jana und Konsorten sehen. Von da an regnete es nur noch leicht im Vergleich zu dem, was zuvor aus Petrus Schleusen kam. Von Jana hörte ich dann das Ausmaß des Regengusses auf den Wettkampf. Sie musste durch teilweise kniehohe Pfützen, beinahe schon kleine Seen, waten. Janas Papa Fred knickte in einem der “Seen” mit dem Fuß um, da er die Bordsteinkante nicht sehen konnte, auf die er trat, und stürtzte unglücklich, konnte aber weiterlaufen. Von vielen Läufern hörte ich nun, was sich auf der Strecke abspielte. Unglaublich!

Nach Janas Zieleinlauf warteten wir auf die Siegerehrungen. Bei unserer Siegerehrung erfuhren wir dann, dass unsere Staffel über eine halbe Stunde Vorsprung auf die nächste Staffel hatte. Da hätten wir uns gar nicht so anstrengen brauchen. Aber unser primäres Ziel war ja insgeheim meinen Streckenrekord zu unterbieten, was wohl bisher selbst keine Staffel geschafft hatte. Aber wir mit vereinten Kräften diese Zeit um beinahe 5 min unterbieten können. Super!

Siegerehrung

Siegerehrung

Kurz nach der Siegerehrung gingen wir alle längs unseres Weges. Jeder wollte nur noch heim in seine Badewanne oder unter seine Dusche. Es war ja auch schon spät.

Frisch geduscht musste ich kurz vor Mitternacht noch mit Pino runter, und siehe da, es regnete nicht mehr. Toll! Da hat der Regen ja genau die Halbmarathonis abgepasst. Murphys Gesetz! Naja, so wird der WK wohl jedem Teilnehmer in gehöriger Erinnerung bleiben, ob im positivem oder eher negativem Sinne. Jana jedenfalls fand das Ganze schon wieder lustig, weil es einfach so unfassbar war. Vor dem Start noch alle Wetterberichte abgecheckt und gesehen, dass es trocken bleiben soll, und dann sowas. :-)

Ich habe aus dem Wettkampf bezüglich meiner Form die Erkenntnis gewinnen können, dass ich nicht so fit bin, wie ich mir das erhofft habe. Da muss ich die nächsten Wochen noch ein paar qualitative Einheiten machen. Die nächsten 10er kommen schon bald. mfg Matze

Geschrieben in Allgemein | 3 Kommentare »

3 Responses to “9. Hella Rostocker Marathonnacht”

  1. 1
    Gudrun Says:

    Ihr seid ja auch eine tolle Staffel gewesen :-) . Etwas langsamer, und einer Eurer Staffelläufer hätte dann wohl auch noch eine Kneipp-Kur machen müssen ;-) .

  2. 2
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