Woche 13 – 29. Haffmarathon

April 1st, 2012 von Matze

Die erste Teilaufgabe ist erfüllt: ich habe den Haffmarathon erfolgreich beenden können.

Die letzte Woche war ich in Berlin auf einer Tagung und musste versuchen mein Training entsprechend meines Programms irgendwie in den Tagesablauf unterzubringen. Das hat auch ganz gut geklappt, wenngleich dafür auch mal die Mittagspause herhalten musste. Die Tagung war an der TU Berlin, das Hotel direkt am Bahnhof Zoo, nicht weit weg vom Tiergarten. So lief ich an den ersten beiden Tagen in Berlin nur jeweils 10 km in den Parks rund um die Strasse des 17. Juni sowie im Regierungsviertel herum. Am Montag noch GA1, am Dienstag crescendo. Am Mittwoch fand ich erst am späten Nachmittag etwas Zeit für 15 km crescendo, und am Donnerstag morgen sollte dann die abschliessende Einheit vor dem Marathon anstehen. Um 6:30 Uhr lief ich los, der Plan war 20 km im geplanten Marathonrenntempo zu absolvieren, also ca. 3:55 min/km. Ein Blick in die Ergebnislisten des Haffmarathons der letzten Jahre hatte gezeigt, dass eine Zielzeit von ca 2:45 h bis 2:50 h angestrebt werden muss, um zu gewinnen, also ca. 3:55 min/km. Ich brauchte an diesem Morgen ne ganze Weile, bis ich Tempo aufnehmen konnte. Aber peu á peu wurde ich immer schneller, nach 8 km hatte ich mein Durchschnittstempo endlich auf 3:55 min/km gedrückt. Eigentlich hätte ich dann in diesem Schnitt weiterlaufen können, aber ich kam immer besser in den Lauf, so dass ich nach 20 km sogar nen 3:50er Schnitt auf dem Tacho hatte. Mit dieser Einheit, in Kombination mit der Einheit am Vorabend, wollte ich meine Glykogenspeicher entleeren und mit dem Frühstück am Donnerstag Morgen begann dann für mich das Karboloading. :-) Am Freitag lief ich natürlich keine Einheit mehr.

Am Samstag fuhren Jana, Pino und ich dann nach Ueckermünde. Der Start war auf 11 Uhr angesetzt. Zum Glück, wie sich vor Ort zeigen sollte, denn um kurz nach 10 Uhr hagelte es plötzlich wie aus Eimern. Immerhin war es in Ueckermünde nicht ganz so windig wie in Rostock, wo ein kleiner Sturm wütete. Nach dem Hagelschauer folgte noch ein weiterer, aber dann klärte sich der Himmel etwas auf zu einem Sonne-Wolken-Mix. Es war kalt, nur knapp über Null, also entschied ich mich in langen Klamotten zu laufen. Zusätzlich zog ich mir noch meine Regenlaufjacke an, falls wieder was von oben runterkommen sollte.

Kurz vor 11 Uhr versammelten sich alle Teilnehmer an der Startlinie. Die Konkurrenz bestand im Wesentlichen aus Sven Lorenz, Thomas Schölzke und Stephan Krey. Besonders Sven musste ich im Auge behalten, denn gegen den musste ich 2006 beim Haffmarathon den Kürzeren ziehen, weil ich damals, wie so oft, Bauchmuskelkrämpfe bekam. Für 2012 hoffte ich, dass ich davon verschont bliebe. Diesmal wollte ich nur auf Sieg laufen, die Zeit spielte eine weit untergeordnete Rolle. Hauptsache der Sieg springt am Ende für mich heraus, auch wenn das bedeutet nur eine Sekunde vor dem Zweiten ins Ziel zu kommen.

Die Marathonis starteten zusammen mit den Halbmarathonis und den 5 km- und 2 km-Läufern. So war es schwer das Feld auseinanderzuhalten. Alle liefen wie wild los, ich und Stephan hielten uns jedoch schön zurück. Stephan wollte eine neue PB laufen, am Besten so um 2:48 h. Also ca. 4-Minuten-Tempo. Daran wollte ich mich dann auch halten, also liefen wir erstmal zusammen los. Nach 2.5 km machten endlich auch die 5 km-Läufer kehrt und das Feld vor mir bestand nun nur noch aus HM- und M-Läufern. Sven und noch jemand, den ich für vorerst für einen Halbmarathoni hielt, liefen dem restlichen Feld davon. Ich konnte die beiden aber noch gut sehen, und das sollte auch so bleiben. Die erste Hälfte des Marathons wollte ich mich schön zurückhalten und nicht ins Geschehen um den Sieg eingreifen. Aber all zu weit wollte ich die Führenden dann doch nicht enteilen lassen. Ich rechnete damit einen 3-Minuten-Rückstand auf der zweiten Hälfte noch kompensieren zu können.

Der Rundkurs des Haffmarathons besteht aus einer 7 km Runde. Wenn der Wind günstig steht und nicht all zu heftig weht, kann man sogar einen Vorteil haben. Diesmal stand der Wind sogar günstig, nämlich aus Nord. In diese Richtung lief man das erste Drittel der Runde im windgeschützten Wald nach W, das dritte Drittel der Runde auf teilweise offenem Feld mit Rückenwind nach SO. Das zweite Drittel jedoch war dem Nordwind ausgesetzt und je nach Windstärke hatte man hier zu kämpfen. Aber in der ersten Runde war der Kampf noch einfach.

Nach einer von 6 Runden hatten die beiden Führenden einen Vorsprung von etwa einer Minute. Mein Tempo war mit 3:55 min/km etwas höher als von Stephan angepeilt. Den Rückstand hochgerechnet sollten die beiden Führenden bei der HM-Marke einen Vorsprung von etwa 3 Minuten haben, wenn alles so bleiben sollte. Also musste ich erstmal mein Tempo beibehalten, damit ich mir die Schlagdistanz noch wahre. Stephan blieb erstmal bei mir. Mittlerweile hatte ich mich meiner Regenlaufjacke entledigt und gab diese bei Jana ab. Vor uns war noch eine Gruppe mit einer Frau, Anna Izabela Böge, die aber HM lief. Wir stellten diese Guppe erst anfangs der dritten Runde.

Die zweite Runde lief insgesamt recht konstant, wenngleich auch Unterschiede in den Kilometerzeiten bei Gegenwind und Rückenwind auftraten. Nach der zweiten Runde hatten Stephan und ich einen Rückstand von 1:04 min auf die Führenden. Unser Rückstand blieb also ungefähr gleich. Das beruhigte mich ungemein. Also lief ich weiterhin zusammen mit Stephan. In der dritten Runde frischte der Wind plötzlich ungemein auf und so wurde das Tempo von Stephan und mir etwas langsamer. Bis ca. 1 km vor Start/Ziel blieb ich aber noch bei ihm. Dann entschied ich mich den Rückstand zu den Führenden wett zu machen. Nach der dritten Runde hatte ich einen Rückstand von ca. 1:15 min, den es nun aufzuholen galt. Ich legte den Turbo ein, und stellte Sven schon kurz nach der Hälfte dieser Runde. Kurz davor überholte ich den zuvor als Halbmarathoni gehaltenen Läufer, der zum Ende hin enorm einbrach und erst nach 3:13 h ins Ziel kam. Bei Sven angekommen nahm ich den Turbo sofort wieder raus und lief mit ihm weiter. Aber schon bald darauf wurde auch er langsamer und ich löste mich ganz allmählich, ohne selbst schneller zu werden. Ein 4-Minuten-Tempo reichte dafür aus. Also lief ich mein lockeres Tempo alleine weiter. Runde fünf war so noch ganz angenehm, wenngleich der Kampf gegen den Wind im zweiten Drittel der Runde nun schon schwer wurde. In Runde sechs, also nach 35 km, tat mir dann auch alles weh und ich sehnte das Ziel herbei. Mittlerweile musste ich mich an der Gegenwindpassage richtiggehend gegen den Wind stemmen, um voranzukommen. Mein Tempo wählte ich nach Befinden, ich machte mir da auch keinen Druck, denn von hinten drohte ja niemand mehr heranzukommen. Pünklich bei km 40 bekam ich leichte Bauchmuskelkrämpfe, die aber zum Glück nicht all zu schwer waren und auch nach einem Kilometer wieder nachliessen. Nach 2:46:40 h war ich dann im Ziel. Sven ließ beinahe 5 Minuten auf sich warten, direkt dahinter kam auch schon Stephan, der trotz zu hohem Anfangstempo gut durchgehalten hatte. Jaja, solch ein Marathon entscheidet sich immer erst auf den letzten Kilometern, und darauf hätte ich eigentlich auch spekulieren können. Aber so hoch wollte ich einfach nicht pokern. Im Nachhinein betrachtet hätte ich die ganze Zeit bei Stephan bleiben können und zusammen hätten wir Sven vielleicht auch stellen können. Da hätte ich mir so manch Anstrengung ersparen können. Aber sowas weiß man ja vorher nicht mit Sicherheit.

Nach dem Zieleinlauf dauerte es noch bis 16:30 Uhr zur Siegerehrung. Die wollte ich natürlich nicht verpassen, denn neben den Ehrungen in der Gesamt- und AK-Wertung wurden natürlich auch die Landesmeistertitel vergeben. Ich hab alles gewonnen und auch noch 25.5 Punkte für den Laufcup erhalten. Das hat sich mal gelohnt. Nach 2007 und 2009 bin ich nun in 2012 wieder Landesmeister im Marathon. :-) Die Jahre dazwischen bin ich nicht angetreten.

Heute war ich dann vormittags beim Aquajoggen und nachmittags lief ich ein paar Kilometerchen mit Jana und Pino. So kam ich diese Woche sogar auf 105 km! Nun muss ich die kommende Woche versuchen den Spagat zwischen Regeneration und Aufnahme des Marathontrainings für den Hamburg Marathon zu schaffen. Da ich den Haffmarathon fern meiner körperlichen Grenze lief, sollte ich nicht zu lange die Beine hochlegen müssen. ;-) Der langsame Lauf mit Pino und Jana heute war jedenfalls ganz angenehm, von einem Postmarathontrauma kann keine Rede sein.

Aus dem Haffmarathon konnte ich auch noch ein Resumee hinsichtlich des Hamburg-Marathons ziehen. Mein körperliches Befinden während des Marathons lässt mich vermuten, dass noch viel zu tun ist, wenn ich in HH wirklich die 2:30 h angreifen möchte. Die Harakiri-Aufholaktion zur Hälfte des Marathons in Ueckermünde, wo ich Kilometerzeiten von 3:35 min/km lief, war nicht so locker, wie gehofft. Einen ganzen Marathon in sogar noch etwas schnellerem Tempo kann ich mir zur Zeit nicht vorstellen. In zwei Wochen beim Post-Telekom-Lauf in Schwerin über 15 km werde ich sehen, wo ich wirklich stehe. Vielleicht auch schon beim Osterlauf am Karsamstag in Güstrow über 10 km. mfg Matze

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One Response to “Woche 13 – 29. Haffmarathon”

  1. 1
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