Woche 14 – 4. Güstrower Osterlauf

April 8th, 2012 von Matze

Was ein Wetter! Schneegestöber am Karsamstag machte den Osterlauf in Güstrow zu einem besonderen Lauf.

Aber ich fange mal am Anfang der vergangenen Woche an. Nachdem ich den Sonntag, wie schon geschrieben, eine sehr kurze und langsame Einheit lief, um den Marathon zu kompensieren, strotzte ich am Montag wieder vor Kraft und lief einen 10 km Tempodauerlauf in 35:10 min. Dabei fühlte ich mich noch weit weg von meiner Leistungsgrenze.

Am Dienstag fand ich mich zum ersten Mal zum “neuen” Lauftreff ein. Da ich meinen Uni-Kurs abgegeben habe, läuft mein dienstägliches Training nun nicht mehr unter der Flagge des Hochschulsports, auch unter keiner anderen Flagge. Dennoch trainiere ich natürlich dienstags nach wie vor zur selben Zeit Tempoeinheiten auf der Bahn, zu denen sich jeder dazugesellen kann. Rumgesprochen hat sich das aber wohl noch nicht so richtig, oder das Wetter war einfach zu schlecht, jedenflass fanden sich mit mir nur noch dreieinhalb weitere Mitläufer ein, Jana, Anke, Felix und Pino. Aber nur Felix wollte mit mir auf der Bahn 6×1000 m abspulen, die Mädels liefen mit Pino lieber locker durch die Gegend. Der Plan war die 1000er unter 3:15 min zu laufen. Die ersten fünf waren alle zwischen 3:12 min und 3:14 min, der letzte in 3:07 min. Mehr musste dann nicht sein, drei Tage nach dem Marathon.

Am Mittwoch lief ich teils zusammen mit Felix, teils alleine 24 km im lockeren Dauerlauftempo. Am Donnerstag fand ich mich wieder auf der Bahn ein um 200er abzuspulen. Wie viele ich machen wollte, darüber war ich mir noch nicht so ganz schlüssig. Mindestens 10×200 m sollten es schon werden. Aber schon nach dem ersten Lauf und dem Blick auf die Uhr wurde mir der Wind aus den Flügeln genommen: 34 s. Das war ganz schön langsam. Ich musste mich also noch steigern, aber schneller als 32 s gings einfach nicht. Nach dem Minimalprogramm von 10×200 m beendete ich dann die Intervalle und lief noch etwas durch die Gegend, um auf Kilometer zu kommen. Mir fehlt es ganz doll an Grundschnelligkeit, was als Marathoni vielleicht nicht ganz so verwunderlich ist. Immerhin lag das Augenmerk der vergangenen Monate im Training eher auf der Ausbildung der Grundlagenausdauer. Einheiten im Maximaltempo kamen viel zu kurz. Aber noch ist es nicht unbedingt Zeit solche Einheiten vermehrt ins Training einzubauen. Noch habe ich 1.5 Wochen Marathontraining vor mir.

Am Freitag lief ich früh morgens 20 km GA1 bevor es am Samstag Nachmittag mit der ganzen Familie Kiesendahl zum Osterlauf nach Güstrow ging. 10 km á 2.5 km wollte ich so schnell wie möglich laufen. Das Wetter war, wie schon eingangs erwähnt, sehr “strange”. Schneefall und 1°C, dazu ein frischer Wind. Die Strecke sollte sich als ziemlich verwinkelt herausstellen, dazu einige Pflastersteinpassagen und glatter Untergrund, der die Läufer zwang Tempo in engen Kurven herauszunehmen. Alles in Allem keine Bedingungen für eine gute Zeit. Vor dem Start erfuhr ich, dass sich noch drei potentielle Sieganwärter in Güstrow eingefunden hatten, neben Tom Gröschel, Nachwuchshoffnung des LAV Rostock, kamen auch noch die Raelert-Brüder zum WK. Tom ist mir ne Nummer zu schnell, aber ich hoffte mit Micha und Andy mithalten zu können. Jana und Roli wollten gemeinsam laufen, ohne ans Limit zu gehen. Fred war natürlich auch über 10 km dabei.

Der Start erfolgte Punkt 17 Uhr ziemlich überraschend. Einen Countdown hatte ich nicht vernehmen können, noch irgendeinen Hinweis, dass ein Startschuss erfolgt. So war ich ziemlich erschrocken, als es plötzlich knallte. Auch alle um mich herum traf es ziemlich unvorbereitet. Ich ertastete schnell meine Uhr unter dem Shirtärmel und hoffte den Startbutton erwischt zu haben, und lief los. Schon nach einigen Metern waren wir zu dritt, Tom, Micha und ich. Von Andy keine Spur. Zum Glück ging es nicht gleich ganz so ambitioniert los, ich lief sogar erst einmal voran, bevor dann nach ein 1.5 km bis 2 km Tom das Heft in die Hand nahm. Die erste Runde lief ich in 8:33 min. In der zweiten Runde musste ich schon ein wenig abreissen lassen zur Spitze, aber mit einer Durchgangszeit nach 2 Runden von 17 min war ich sogar noch einen Tick schneller als in der ersten Runde. Die dritte Runde machte Tom dann ernst und Micha war dann auch alleine. Ich versuchte mich irgendwie an ihn heranzukämpfen, aber es ging nicht. In der vierten Runde konnte Micha seinen Vorsprung vor mir sogar noch ausbauen. Tom gewann souverän in 33:28 min, dahinter in 33:57 min kam Micha ins Ziel und 15 s später in 34:12 min dann endlich ich. Andy folgte erst über drei Minuten später auf Platz 5.

Im Ziel schaute ich genauer auf meinen Forerunner und sah, dass dieser 10.18 km gemessen hatte. Auch andere Läufer hatten durchgehend mehr als 10 km gemessen. Meiner GPS-Uhr glaubend bin ich also einen 3:21er Schnitt (159) gelaufen. Damit kann ich bei den Bedingungen sehr zufrieden sein. Ich freue mich schon auf die 15 km in Schwerin kommendes WE. Bei Windstille ist die Strecke dort sehr schnell, nur der zwei Mal zu bewältigende Hexenberg drückt aufs Tempo.

Jana, Roli, Fred sowie Felix, der auch dabei war, lieferten in Güstrow allesamt gute Ergebnisse ab.

Heute Früh, bei sonnigem aber kalten Wetter, wollte ich dann gleich noch einen draufsetzen und 30 km unter 2 h laufen, aber das war wohl zu ambitioniert. Anfangs lief ich mit dem Wind und alles war gut, aber vor Pölchow kamen dann die Hügel. Schon da merkte ich, wie meine Beine bei jedem noch so kleinem Hügel die Arbeit versagten. Nach Pölchow kam dann noch Gegenwind dazu. Der war nun nicht sonderlich stark, aber stetig. Nach 5 km gegen den Wind hatte ich keine Kraft mehr in den Beinen. Bis dahin bin ich 17 km im 3:55er Tempo gelaufen, aber nun war Schluss. Ich bog auf dem Weg nach Klein Stove nach Biestow ab um abzukürzen. Nach 24 km im Schnitt von 4:02 min/km war ich frustriert über die verkorkste Einheit wieder daheim.

Insgesamt bin ich damit diese Woche nur 125 km gelaufen, nicht zuletzt, weil ich mich nach dem Marathon nicht kaputttrainieren wollte. Nächste Woche müssen wieder mehr Kilometer her. ;-) mfg Matze

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