13. Wismarer Schwedenlauf

August 20th, 2012 von Matze

Was ne Hitze! Das bisher heißeste Wochenende in diesem Jahr bot viele Gelegenheiten für Wettkämpfe. Ich wählte den kürzesten, die 10 km des Wismarer Schwedenlaufs.

Darüber war ich auch ganz froh, denn neben dem Burgenlauf über 24 km wäre auch der Müritzlauf eine Option gewesen. Aber den Ultralauf über 76 km hebe ich mir für später auf! ;-)

Ausserdem bin ich ja nicht so recht in Form, also wählte ich lieber den 10er in Wismar. Jana und ihr Papa tobten sich beim Burgenlauf aus und mussten der Hitze ordentlich Tribut zollen. Ich wurde von der Hitze natürlich auch nicht verschont, aber musste ja nur für etwas mehr als nen halbes Stündchen laufen! :-)

Meine Verletzung hält sich noch immer sehr hartnäckig, was mich mal wieder zum Arzt getrieben hat. Da holte ich mir ne Spritze ab und hoffe nun auf Besserung. Vielleicht habe ich es in der vergangenen Woche auch etwas übertrieben. Zwei 25er an zwei aufeinanderfolgenden Tagen waren wohl doch zuviel für den Heilungsprozess. Naja, den Freitag und Samstag beließ ich es bei lockeren 10ern. Am Sonntag stand dann wieder ein 10er an, allerdings nicht im lockeren Tempo. ;-) Den Schwedenlauf habe ich die letzten Jahre immer gerne mitgemacht und wollte auch in diesem Jahr nicht fehlen. Eine bestimmte Zeit hatte ich nicht angepeilt, aber unter 35 min sollte es schon werden.

Am Sonntag früh fuhr ich alleine nach Wismar und schaute mich gleich mal nach der Konkurrenz um. Zuerst war niemand zu entdecken, aber spätestens an der Startlinie sah ich meine Herausforderer. Und da waren einige potentiell schnellere Läufer dabei. Allem voran Micha Raelert. Innerlich hakte ich alle Ambitionen unter die ersten sechs zu kommen schon mal ab.

Um kurz nach 10 Uhr fiel der Kanonenschuss und es ging gleich gut los. Nach ca. 50 m hatten sich die ersten das erste Mal verlaufen. Und alle anderen natürlich hinterher. Das hatte ich auch noch nicht erlebt, dass das komplette Feld schon kurz nach dem Startschuss kehrt machen muss. Das hat ein paar Sekunden gekostet. Aber danach sortierte sich das Feld wieder neu und schnell waren wieder alle “Experten” vorne. Nach dem ersten Kilometer fand ich mich auf Platz acht wieder. 3:20 min für diesen Kilometer waren für mich zu verzeichnen. Das war nen Tick zu schnell und ich musste aufpassen nicht zu überpacen. Der schlimmste Teil der Strecke sollte noch folgen, denn nun ging es nicht weiter durch die schattenspendende Innenstadt. Von nun an bratzte die Sonne brutal von oben herab auf unsere Häupter. Und es war schon um 10 Uhr verdammt heiß in Wismar. Aber irgendwie kam ich gut mit der Hitze zurecht. Zwischen Kilometer zwei und drei überholte ich dann sogar Micha, der schwere Beine hatte. Kurz darauf kassierte ich noch einen und war nun schon an Position sechs.

Vorne in der Spitzengruppe war man sich einig das Tempo nicht all zu hoch zu halten und so kam ich im verlaufe des Rennen sogar noch bis auf 5 Sekunden an die Gruppe heran. Aber dann bei Kilometer 7 wurde das Tempo etwas angezogen. Daraufhin fiel wieder jemand aus der Gruppe heraus und wenig später hatte ich auch den kassiert. Nen Kilometer danach fiel der nächste aus der Gruppe heraus. Ich kam bis auf 30 m an den Läufer heran, aber mir fehlte die Kraft auf ihn aufzulaufen. Einen Kilometer vor dem Ziel zog der vor mir Laufende dann das Tempo an und ich musste einsehen, dass ich mich mit Platz fünf begnügen müsste. Ich hielt dennoch das Tempo hoch, weil ich nicht wusste wie viel Luft ich zum Sechstplatzierten habe.

Nach 34:10 min lief ich erschöpft durchs Ziel. Dass ich als Zweiter angekündigt wurde, habe ich erst gar nicht gerafft. Aber weniger als eine Minute nach mir lief die “Spitzengruppe” plötzlich über die Ziellinie. Da hatte ein Ordner/Polizist gepennt und die drei liefen ein “paar” Extrameter. Leider waren die drei zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr in meienr Sichtweite, sonst hätte ich ja noch hinterhergeschrien wo es richtigerweise lang geht.. Naja, im Nachhinein wurde das dann geklärt und ich war dann doch “nur” Fünfter. Aber zuerst hatte ich ja gar nicht mit solch einer Platzierung gerechnet. Auch die Zeit von 34:10 min war unter den gegebenen Umständen absolut Klasse. Die Leistungsfähigkeit ist ja bekanntlich stark von der Temperatur und der Sonneneinstrahlung abhängig. Von daher ist die Zeit viel besser einzuschätzen. Woher die Form kommt? Keine Ahnung! Qualitätstraining lief aufgrund der Verletzung in den letzten Wochen eher auf Sparflamme.

Im Übrigen ist zu erwähnen, dass durch dieses Durcheinander auf den ersten sechs Plätzen die Zeiten in der Ergebnisliste nicht stimmen. Aber ne Siegerzeit gibst ja eh nicht so richtig. Wenn man das genau nimmt, ist die Siegerzeit langsamer als meine Zielzeit. ;-) Paradox!

Ich kam also mit den Bedingungen gut zurecht, wenngleich ich unterwegs oft daran dacht, wie schön das jetzt wäre sich einfach unter nen schattenspendenden Baum zu packen. Andere hingegen kamen nicht so gut mit der Hitze zurecht. Die Sanitäter hatten gut zu tun.

Die Siegerehrung ließ nicht lange auf sich warten und schwupps war ich wieder daheim. Ab und zu dachte ich an Jana, die die 24 km vom Burgenlauf mitlief. Die Strecke ist verdammt schwer, aber recht schattig. Seit Janas Blackout beim HH-Marathon 2010 hoffe ich bei solch heißem Wetter jedesmal, dass Jana gut ins Ziel kommt. Und sie kam gut ins Ziel. Zwar mit Gehpausen, aber besser als im Schnellhilfswagen.

Ich muss nun erstmal sehen, wie es mit der Verletzung weitergeht, bevor ich irgendwelche konkreten Ambitionen bezüglich eines Herbstmarathons äussern kann. Das Marathontraining ist eigentlich schon zwei Wochen im Gange, aber durchziehen kann ich das verlangte Pensum verletzungsbedingt zur Zeit nicht. Wenn ich bis Ende Oktober nicht soweit in Form kommen kann, dass ich eine neue Bestzeit auf dem Marathon anpeilen kann, macht es für mich keinen Sinn dieses Jahr noch nen Marathon zu laufen. Ein paar Wochen werde ich noch versuchen marathonsspezifisch zu trainieren. Wenn mein Körper das nicht zulässt, muss ich bald eine Entscheidung treffen, worauf ich sonst hintrainieren könnte. Als potentielles Ziel wäre die LM 10 km in Lubmin zu nennen. Aber auch das verlangt sehr viel Qualitätstraining. :-| mfg Matze

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One Response to “13. Wismarer Schwedenlauf”

  1. 1
    Fred Says:

    Glückwunsch Matze zur tollen Zeit trotz der Beschwerden!
    Schien ja doch etwas chaotisch zu sein beim Schwedenlauf! Erinnert mich an meinen Schwedenlauf wo mir der Polizist in die falsche Richtung wies und ich am Fischmarkt zwischen den dahinschlendernden Besuchern lief ;-) !
    Vielleicht klappt es ja doch noch mit einem Herbstmarathon! Drücke dir natürlich die Daumen und wünsche gute Besserung!

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