3. Urbanathlon in Hamburg

August 26th, 2012 von Matze

Mal ganz spontan, mal ganz was anderes und die Einsicht, dass ich wahrlich nicht der geborene Hindernisläufer bin! ;-)

Am Donnerstag bekam ich die Anfrage, ob ich nicht Lust hätte am Urbanathlon in HH am Samstag teilzunehmen. Jemand musste verletzungsbedingt auf den Start verzichten, der jedoch in einem Team (Haudegen Running Team) als unverzichtbarer Teilnehmer gemeldet war. Nun musste jemand von ähnlichem Leistungspotential her. Das ganze kam für mich sehr überaschend und ich mag so kurzfristige Entscheidungen ja nicht wirklich. Aber ich entschied mich dann doch für die Teilnahme am Urbanathlon, nicht zuletzt um die Chance auf den Sieg in der Teamwertung, denn darum ging es im Wesentlichen, überhaupt zu wahren.

Ich machte mich sofort im Internet schlau, auf was ich mich da eigentlich eingelassen habe. Über 11 Kilometer gilt es 12 urbane Hindernisse und 200 Höhenmeter zu überwinden. Klingt erst mal gar nicht so übel. Und die meisten Hindernisse stellen kein unüberwindbares Problem dar. Einzig Hindernis 5, die Halfpipe, bereitete mir im Vorfeld Kopfzerbrechen und ich war mir nicht sicher ob ich es dort aus eigener Kraft rüber schaffe. Da ich davon ausging, dass ich relativ weit vorne rennen würde und sich dort jeder selbst der nächste ist, konnte ich nicht auf Hilfe von den Mitstreitern hoffen. Im großen Hauptfeld, was etwas später auf die Halfpipe zurollt, ist das schon etwas anders, wie man im Internet auf Videos der letzten Jahre sehen kann. Naja, für den Notfall gibt es noch die “Pussy Lane”! ;-)

Ich machte mich am Samstag früh mit der Bahn auf nach HH, traf mich mit meiner Schwester frühzeitig und wir tingelten nach einem Zwischenstopp im Lunge Laufladen Richtung Veranstaltungsgelände beim Fischmarkt Altona. Leider klappte es nicht mehr mit der Ummeldung des Startplatzes auf meinen Namen und so musste ich quasi gezwungenermaßen inkognito mitlaufen.

Um 16 Uhr fiel der Startschuss. Alle Teammitglieder waren pünktlich vor Ort. Auch der Sieger der ersten beiden Urbanathlons, Knut Höhler, war wieder da. Matthias Weippert, der Vorjahreszweite und Patrick Raabe, der Vorjahresdritte, waren in unserem Team. Wir hatten also gute Karten, um um den Teamsieg mitzuspielen. Neben mir gehört noch Urs Schumann zu den Leistungsläufern unseres Teams. Zudem waren noch andere Läufer im Team, die den Uranathlon allerdings als das ansahen, was er eigentlich ist, ein Spasswettkampf.

Nachdem der Startschuss fiel ging erstmal ordentlich die Post ab. Der erste Kilometer war hindernisfrei und es galt sich zu positionieren um beim ersten Hinderniss, dem “Happy Dumpster”, wo man in einen auf der Rückseite offenen Container hineinklettern musste, nicht in ner Schlange anzustehen. Aber mir war das Anfangstempo viel zu schnell. Die Ersten liefen den ersten Kilometer unter 3 min, ich selbst blieb mit 3:20 min weit dahinter und fühlte mich bei dem verhaltenen Anfangstempo recht angestrengt. Irgendwie war meine Tagesform nicht berauschend. Das merkte ich schon auf dem ersten Kilometer. Nach dem “Happy Dumpster” folgte unmittelbar die “Truck Torture”, wo man unter THW lastern durchkrabbeln musste.  Dann gings erstmal wieder nen halben Kilometer im Laufschritt zum nächsten Hindernis, dem “Monkey Business”, bei dem man sich über 8 m unter einem Stangengerüst langhangeln musste. Wer hinabfiel, musste wieder von vorner anfangen. Aber das blieb mir zum Glück erspart, wenngleich ich nicht die allerbeste Figur bei dem Hindernis abgab. Ich hing da wie ein nasser Sack und versuchte mich allmählich nach vorne zu arbeiten während neben mir die Athleten an mir vorbeidüsten. Das war sowieso mein Problem, bei so ziemlich jedem Hindernis. Ich war vergleichsweise langsam, jedenfalls für die Leistungskategorie von Athleten, mit denen ich zusammen lief. Kaum hatte ich einen Läufer überholt, wurde ich am nächsten Hindernis zurücküberholt. So ging das die ganze Zeit, bei jedem Hindernis. Das war zum Verrücktwerden!

Zum vierten Hindernis, der “Wall Street”, einer 1,70 m hohen Holzmauer, war es nun noch einen Kilometer zu laufen. Meine Arme fühlten sich nach dem 3. Hinderniss an wie komplett übersäuert. Tempo konnte ich plötzlich nicht mehr so recht aufnehmen, aber auch meine Mitstreiter hatten mittlerweile Probleme das Tempo hoch zu halten. Ich konnte weiterhin laufender Weise überholen, dazu reichte es noch, aber mein eigener Anspruch an die Pace war natürlich ein anderer. Aber es ging einfach nicht mehr. Ich kam der “Wall Street” näher und Besserung trat nicht ein. Die Mauer überwand ich problemlos, aber nicht locker. Ich musste beim Hochdrücken mit dem Armen doch ganz schön beissen. Und nun ging es schnurstracks zum 5. Hindernis, der “Half Pipe”, 3,30  hoch, mit Seilen bestückt, um sich hochzuziehen, wenns nötig wird. Ich war mir sicher, dass es bei mir nötig wird. Ich nahm Anlauf, schnappte mir ein Seil, versuchte nen Fuß auf die Oberkante zu bringen, aber dann versagten die Arme wieder. Also zurück und noch ein Versuch. Fail! Also (als erster) ab über die “Pussy Lane”, durch ein kleines knietiefes Wasserbecken. Schande über mich, aber ich wollte nicht noch mehr Zeit verlieren! Wahrscheinlich hätte ich warten müssen, bis mal ein Mitstreiter Hilfe anbietet. Aber wie schon erwähnt, bei den vorderen Läufern ist sich jeder selbst der nächste. Da gehts halt um die Platzierungen. Das würde ich mich auch nicht anders verhalten.

Nach der “Pussy Lane” gings zum 6. Hindernis “Jump & Crawl”, ein paar Schikanen zum Überspringen und ein Rohr zum Durchkrabbeln. Das 7. Hindernis “Sand Bag Attack” bestand daraus einen 10 Kilo Sandsack auf Sandstrand über gut 150 m zu schleppen. Alles halb so wild. Aber nun wurde es richtig übel. Nachdem es schon mal, quasi als Vorgeschmack, zwischen Hindernis 2 und 3 den Elbhang rauf und runter ging, sollte das nun exzessiv betrieben werden. Der Elbhang war kein explizit ausgezeichnetes Hindernis, aber letztendlich war es das schwerste Hindernis überhaupt. Man lief den Elbhang gefühlte 1000 mal rauf und runter, oft über Treppen. Das ganze erstreckte sich über ein paar Kilometer. Dann irgendwann, ich war völlig geplättet, konnte aber bis dato noch jede Treppenstufe hochlaufen, kam Hindernis 8 “Urban Jungle”, ein 15 m langes Gerüst aus Stangen und Holzplatten, teilweise mit Querverstrebungen. Da galt es sich nicht den Kopf zu stossen. Neben mir flitzten meine Gegener wieder durch das Hindernis hindurch, als wäre es keines. Ich verstand nicht, was ich falsch machte. Naja, nach dem Hindernis musste ich mich wieder auf die Einholarbeit machen. Überwiegend ging es nun bergab zur Großen Elbstraße. Dort wartete Hindernis 9 “The Tyrenator”, wie der Name schon sagt ein Haufen Reifen. Für mich war es wieder sehr schwer da durchzukommen, während andere, die ich vorher gerade frisch wieder eingeholt und überholt hatte, nach dem Hindernis plötzlich wieder 50 m Vorsprung hatten. Einen unglücklichen Schritt machte ich bei diesem Hindernis und stauchte mir den linken Fuß. Das war kurz recht schmerzhaft, aber ich konnte weiterlaufen.

Hindernis 10 “Lucifer’s Staircase” bestand aus hochgestapelten Europaletten, die es zu überwinden galt und gleich darauf gings weiter, mal wieder den Elbhang hinauf. Jetzt war ich endgültig gebrochen. Ich konnte keinen Meter Treppe mehr hochlaufen und ging die Treppen hoch. Ich war froh, als es wieder bergab ging und von nun an der Elbhang für mich gegessen sein sollte, denn es folgten nur noch zwei Hindernisse kurz vor dem Ziel auf der Großen Elbstrasse. Auf dem Weg dahin gings noch für einen kleinen Abstecher in ein Parkhaus, was aber nicht weiter wild war. Hindernis 11 “Sea Fright” bestand aus zwei hintereinander aufgestellen Frachtcontainern, die einfach an Schrägwänden zu erklimmen waren. Das finale Hindernis 12 “Traffic Jam” war wohl das, worauf sich alle irgendwie freuten. Einmal über Autos laufen, drauf rumhüpfen, ein paar Beulen reintreten. ;-) Das kann man ja sonst nicht machen! Nachdem die 14 Autos überwunden waren, fehlten nur noch wenige Meter bis ins Ziel, was ich vollkommen geplättet  als 15. erreichte. Meine Pace über die 11 km: 4:14 min/km. Das ist übel! Am meisten haben wahrscheinlich die vielen Treppenstufen, bzw. Höhenmeter auf die Pace gedrückt, aber auch die Hindernisse haben dazu geführt, dass ich das Tempo einfach nicht mehr hoch halten konnte. Ich hätte z.B. nie gedacht, das so ein bischen Langhangeln über eine Strecke von gerade mal 8 m, was ja nun wirklich nur auf die Arme geht, sich so sehr auf mein Tempo auswirken würde. Nun bin ich wieder ein paar Erfahrungen reicher! ;-)

Den Lauf gewann Florian Reichert, der den Seriensieger Knut Höhler, der diesmal zweiter wurde, damit enttronte. Matthias Weippert aus unserem Team wurde dritter. Glückwunsch! Das dieses Jahr die Konkurrenz groß war, zeigte sich auch in der Platzierung unseres zweitbesten Läufers im Team. Patrick Raabe, der letztes Jahr noch dritter wurde, schaffte es diesmal nur auf Platz 9. Ich, wie gesagt auf 15 und Urs folgte auf Rang 19. Insgesamt also eine sehr gute Teamleistung. Und nach ein wenig bangen vernahmen wir kurz vor der Siegerehrung die frohe Botschaft, die Teamwertung gewonnen zu haben. Während der Siegerehrung erfuhren wir, dass es verdammt knapp war. Nach Addition der Zeiten der besten vier Läufer einer Mannschaft trennten uns zu Platz zwei nur 1:38 min. Für den hart erkämpften Sieg in der Teamwertung gabs als Siegprämie ne Smart Watch von Sony. :-)

Ein paar von uns ließen den Abend in Hamburg noch in nem Schweinske-Restaurant ausklingen, bevor es dann wieder Richtung Rostock ging. Das Fazit des WKs: ICH BIN KEIN HINDERNISLÄUFER!!! Das können andere viel besser als ich. Ansonsten war es eine gelungene Veranstaltung die es lohnt mal mitgemacht zu haben. Ein kleines Souvenir habe ich auch noch behalten: die Stauchung im Fuß! Das schmerzt doch ganz schön dolle. Hoffentlich kann ich damit möglichst heute noch trainieren. Ich muss doch meine neuste Errungenschaft aus dem Lunge Laufladen austesten! ;-) mfg Matze

Geschrieben in Allgemein | 7 Kommentare »

7 Responses to “3. Urbanathlon in Hamburg”

  1. 1
    Gudrun Says:

    Das hört sich nach “Strongman light” an ;-) . Zumindest hinsichtlich der Teamwertung hat sich der Aufwand doch wohl gelohnt. Gute Besserung für den Fuß!

  2. 2
    Matze Says:

    Naja, beim Urbanathlon macht man sich nicht so dreckig wie beim Strongmanrun. Das ist quasi der Strongmanrun für Leute, die sauber bleiben wollen. ;-)

  3. 3
    Matze W. Says:

    Bin heut noch platt von dem Blödsinn!

  4. 4
    Matze Says:

    Ich hab nen krassen Muskelkater in den Waden bekommen. Ab jetzt mehr Treppenläufe!!! ;-)

  5. 5
    Martin Says:

    glückwunsch zum sieg in der teamwertung!!!! ich hab auch bis montag ne schönen muskelkater gehabt und hätte nie im leben gedacht, dass hamburg so viele treppen anzubieten hat :) .
    weiterhin maximale erfolge

  6. 6
    Jens Says:

    Haha, klingt sehr cool das ganze. Hatte bis jetzt keine lust auf nen Stronmanrun, aber so ohne Dreck reizt das ja schon mehr ;)

  7. 7
    svqupztqo Says:

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