Laufen am Kältepol Deutschlands

Januar 24th, 2010 von Matze

Heute lief ich beim Spendenlauf in Rostock mit, bei -15°C. Damit war es hier weitaus kälter als an der Wetterstation auf der Zugspitze!!!

Diese Woche wurde es zunehmends kälter in Rostock und es fiel mir schwer die Laufschuhe zu schnüren. So kam es, dass ich am Montag der Rolle den Vorzug gab und locker für nen Stündchen mit 30 km/h rollte.

Am Dienstag musste ich leider raus, um meinen Lauftreff zu leiten. Wir machten einen Coopertest in der Laufhalle, für den ich extra meine Mayfly mitgenommen hatte. Ich bin zur Zeit nicht sehr fit, wollte aber mal sehen, wie weit ich in 12 min komme. Es ergaben sich gerade mal 3550 m, was ca 200 m weniger ist als meine Bestweite. Gelaufen bin ich aber fast am Limit bei nem Puls von 173/min. Jetzt habe ich also nen Anhaltspunkt, auf dem sich aufbauen lässt.

Am Mittwoch konnte ich mich weder zum Laufen noch für die Rolle motivieren und war mal wieder faul. Aber am Donnerstag konnte ich den -9°C trotzen und lief 10 km im schneller werdenden Tempo. Das ging ganz gut, da sich die Straßenverhältnisse mittlererweile ein wenig gebessert haben. Aber nur in den Grenzen Rostocks. Den Weg aus Rostock heraus habe ich deshalb gemieden.

Am Freitag war ich wiederum faul, hatte aber eh viel zu wenig Zeit zum Trainieren. Mit Jörg musste ich noch unser Programm für die am nächsten Tag stattfindende Übungsleiterfortbildung des Hochschulsports durchzugehen. Die fing am Samstag um 10 Uhr an und endete kurz nach 15 Uhr. Die Fortbildung wurde aktiv durchgeführt. Mehrere Übungsleiter des HSP gaben einen Einblick in ihre Sportart. Viele neue und wunderliche Sportarten waren dabei, mit denen ich nun so rein gar nichts anfangen konnte. So z.B. der Redondo-Ball oder Qi Flex, eine Mischung aus Qi Gong und Flexibar. Ich gebe lieber keinen Kommentar zu den wunderlichen Sportarten ab! *g* Hinzu kam noch, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben Yoga machte. Aber nicht die “normale” Form, sondern Partner-Yoga! Diese Form bedarf allerdings ne gewisse Nähe zu anderen Personen, was bei einigen, so auch bei mir, Unbehagen auslöst. Mal abgesehen von meiner chronischen Ungelenkigkeit ist dieser Sport nichts für mich. Aber der absolute Horror für mich sollte ja erst noch kommen. Im letzten Jahr bei der Fortbildung musste ich Latino-Aerobic machen, also umhertanzen. Dieses Jahr stand Latino-Aerobic glücklicherweise nicht auf dem Plan, dafür aber etwas, was mir bis zum Zeitpunkt der Ausübung gar nichts sagte: “ZUMBA”. Tja, was soll ich sagen. Die Männer in der vor Frauen strotzenden Runde machten sich gekonnt zum Affen. Kerstin sagte: “Ihr seid ein Bild für die Götter!”, und konnte sich das Lächeln nicht verkneifen. Zumba ist eigentlich nichts anderes als Latino-Aerobic, nur lizensiert, damit man damit auch ordentlich Geld verdienen kann. Das ist so ne Geldschneiderei! Zum Kotzen! Überhaupt wird im Fitnesssport an jeder Ecke versucht mit Lizensierungen und immer neuen Sportgeräten Geld zu machen. Dabei sind die meisten Sportgeräte nichts Neues bzw. in anderer Form schon mal vorhanden gewesen. Jedenfalls hinsichtlich der Anwendung. Z.B. das Tera-Band. Für mich macht es keinen Unterschied zum Zugseil nach Dr. Schiessmichtot (hab leider seinen Namen vergessen). Jedenfalls ist der wohl nen Geldschneider! … Ich will mich nicht länger darüber auslassen. Zu sagen ist noch, dass ich mich nicht wirklich anstrengen musste bei der 5-stündigen Fortbildung. Ich bin vom Laufen halt anderes gewohnt. Dazu fällt mir nur noch ein: Ich liebe meinen Sport!!! Den kann niemand neu erfinden! Der ist so ursprünglich wie der aufrechte Gang! Und vor allem: Laufen ist effektiv und kaum eine andere Sportart kommt in dieser Hinsicht dem Laufen nahe. … Da ich also nicht ausgelastet war, begab ich mich nach der Fortbildung auch gleich für 2 h Rolle und 75 km in meinen Keller.

Heute dann wollte ich nen langen DL machen und diesen mit dem Spendenlauf kombinieren. Da dieser um 11 Uhr anfangen sollte, bin ich um kurz vor 9:30 Uhr losgelaufen. Blöderweise habe ich die Aussentemperatur wohl ein wenig unterschätzt, oder sollte ich lieber sagen überschätzt. Ich habe nicht damit gerechnet, dass tie Temperatur so weit im Keller ist: -15°C!!! Also auf der Zugpitze waren es zu diesem Zeitpunkt nur -8°C, also noch mollig warm! *g* Jedenfalls bin ich die ersten 2 km gegen den Wind gelaufen, der die gefühlte Temperatur auf weit unter -20°C sinken ließ. Auf diesen 2 km war ich schon drauf und dran wieder umzukehren, biss mich aber durch und bald schon wurden meine Finger auch endlich warm. Nur mein Gesicht wollte nicht warm werden. Nach 9 km musste ich kurz Halt machen, um mein Gesich zu wärmen indem ich mir die Hände ans Gesicht hielt. Das war echt nicht mehr auszuhalten. Nach knapp mehr als 14 km kan ich am LT Club an, wo die Anmeldung und der Start für den Spendenlauf war. Janas Papa und Mutti waren schon dort, Jana kam einpaar Minuten später, nachdem auch sie schon 6 km durch Rostock gelaufen war. Blöderweise stand ich im überdachten Meldebereich ein wenig zu lange herum, bevor es pünktlich los ging. Meine Handschuhe waren nass-kalt und ich schon fast wieder ausgekühlt. So musste ich nach dem Startschuss für die 4×2.5 km erstmal wieder auf Temperatur kommen. Die Schmerzen in den Fingern waren schier unerträglich. Ich war drauf und dran den Lauf abzubrechen und mich nach einer gelaufenen Runde ins Warme zu begeben. Aber ausgangs der ersten Runde spürte ich, wie die Wärme endlich in meine Finger kam. … Ich lief die gesamten 10 km zusammen mit Jana. Für mich ging es beim Spendenlauf nicht um den Sieg, schon gar nicht bei diesen Verhältnissen. Bei -15°C tief und schnell zu atmen ist bestimmt nicht förderlich fürs Wohlbefinden. Ausserdem befand ich mich ja immernoch mitten in meinem langen DL, der ja bekanntlich langsam gelaufen wird. ;-) So lief ich zeitgleich mit Jana nach knapp unter 55 min ins Ziel und nur kurz nach dem Zieleinlauf direkt nach hause, um nicht nochmal auszukühlen und abermals die stechenden Schmerzen in den Fingern erleiden zu müssen. Zuhause angekommen hatte ich 25.7 km auf dem Tacho. Eigentlich wollte ich nen 30er machen, aber bei den Temperaturen bin ich froh überhaupt gelaufen zu sein.

Die Ar***kälte ist leider noch nicht vorbei, aber das Schlimmste wird wohl Mitte nächster Woche überstanden sein. Und dann hoffe ich auf mildere Temperaturen, mindestens knapp über dem Gefrierpunkt, damit endlich mal das Eis auf den Strassen wegtaut. mfg Matze

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One Response to “Laufen am Kältepol Deutschlands”

  1. 1
    dillards prom dress Says:

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    dillards prom dress http://www.dillarddresses.com/prom-dresses_c86.html

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