Woche 12 – weiter gehts

März 25th, 2012 von Matze

Einem glücklichen Umstand habe ich es zu verdanken, dass ich einen Freistart für den HH Marathon bekommen habe. Nun geht es also weiter mit dem Marathontraining mit dem Ziel in HH zu starten.

Nach meinem letzten Blogeintrag war ich mir noch nicht ganz sicher, was ich nun machen sollte nach meiner unfreiwilligen Trainingspause so kurz vor dem geplanten Marathon in Ueckermünde. Ein Start in HH stellte die bestmögliche Alternative dar, ist aber natürlich auch mit zusätzlichen Kosten verbunden. Immerhin kostet ein Start zur Zeit 70 €. Aber die Entscheidung wurde mir zum Glück leicht gemacht. Jana und Grit haben über die Facebook-Gruppe der Messengers und Embasadors of “run happy” von Brooks erfahren, dass jemand einen Start in HH zu verschenken hat, den er selbst gewonnen hatte, aber zur Zeit keinen Marathon laufen möchte. Das war natürlich ein sehr glücklicher Umstand und Jana arrangierte gleich alles Weitere damit ich mich anmelden konnte. Dafür möchte ich mich bei Bernd, dem edlen Spender des Freistarts recht herzlich bedanken. Nun ist es also amtlich, ich werde in HH starten. Hoffentlich kommt bis dahin nichts mehr dazwischen.

Mein Training nahm ich schon am letzten Sonntag wieder auf. So locker wie ich eigentlich laufen wollte wurde es dann aber dann doch nicht. Aber nach ein paar Tage währender Trainingspause fühlen sich die Beine halt super locker an und das Tempo kommt von ganz allein. Und weil ich keinen “Bremser” nebenher laufen hatte, bekam ich gar nicht mit, wie ich immer schneller wurde.

Am Montag stieg ich dann wieder ins gewohnte Marathontraining ein. Als Plan für die letzte Woche nahm ich mir den der vorletzten Woche vor, den ich aufgrund der Erkältung nicht einhalten konnte. Die Woche sollte mit 165 km die härteste der bisherigen Marathonvorbereitung sein. Dies stand mir nun also für die vergangene Woche bevor. Den Anfang machte ein 20 km GA1-Lauf am Montag. Mit 4:10 min/km bin ich dabei wieder über das Ziel hinausgeschossen. Naja, ich hoffte dennoch frische Beine für die Intervalle am Dienstag zu behalten. Auf dem Plan standen 15×400 m in 1:12 min. Aber aufgrund den jüngsten Trainingsausfalls korrigierte ich die Zeit vorsichtshalber auf 1:15 min, konnte aber selbst diese Zeit nicht so recht laufen. Im Schnitt wurden es nur 1:16 min pro gelaufene schnelle Runde, dafür 16 Wiederholungen. Aber gut, was zu erwarten war, dessen war ich mir im Vorfeld der Einheit auch nicht so recht bewusst. Mit 1:15 min habe ich ein wenig ins Blaue geraten. Aber nun weiß ich, wo ich anzuknüpfen habe.

Am Mittwoch lief ich dann lockere 25 km GA1 und am Donnerstag sollte dann eine harte Tempolaufeinheit mit 6×2000 m in je 6:50 min (800 m Trabpause) anstehen. In diese Einheit ging ich schon mit der Erwartung nicht die vollen 6×2000 m zu laufen. Und so kam es auch. Nach 4×2000 m, die ich allesamt relativ stabil in der Zielzeit schaffte, beendete ich die Einheit. Irgendwie ging mir die Tempoarbeit an dem Tag nicht so locker von den Beinen. Das Tempo zu halten war richtig Arbeit, ich musste mich sehr konzentrieren. Zudem nervte mich ein heftiger Muskelkater von den dienstäglichen Ausfallschritten, die ich erstmals seit drei Wochen wieder machte. Dann ging mir nach 4×2000 m einfach die Motivation flöten. Aber auch so war die Einheit mit 20 km lang genug, damit war ich zufrieden, zumal der Schnitt im Endeffekt 4 min/km betrug.

Am Freitag standen erstmals zwei Einheiten auf dem Plan, eine TE GA1 am Morgen und eine weitere GA1 zusammen mit Jana und Pino am frühen Abend. Zusammen gekommen sind so 25 km.

Am Samstag Vormittag kam dann die Mördereinheit der Woche: 40 km GA1! Ich machte mir Sorgen, ob ich das wirklich durchhalten könne, da mir in den letzten 3 Wochen die langen Läufe komplett fehlten und dachte nun schon daran die Einheit lieber auf 30 km bis 35 km zu verkürzen. Aber ich legte viel Wert darauf die geplante Distanz anzugehen, vorsichtshalber korrigierte ich jedoch das geplante Tempo ein wenig von 4:10 min/km auf 4:30 min/km. Bei eitel Sonnenschein lief ich los, erst nach Gragetopshof und weiter zur Warnow, nach Papendorf und weiter Richtung alter Ziegelei, ich fühlte mich gut. Dann aber nach ca. 13 km kam ein Wetterumschwung. Plötzlich zog eine Nebelwand auf und es wurde schlagartig unangenehm kalt und windig. Da machte der Lauf dann keinen Spass mehr. Kurz darauf merkte ich, wie meine Beinmuskulatur den Einheiten der vergangenen Tage Tribut zollen musste. Schon nach 15 km fühlten sich meine Beine an wie sonst nach 30 km. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich auf dem Weg von der Ziegelei nach Pölchow. Eigentlich hätte ich über Niendorf schnell heimlaufen können, aber ich wollte mindestens 30 km schaffen. Also lief ich den gewohnten Weg weiter durch Pölchow nach Buchholz-Heide. Dort angekommen hatte ich ein kleines Hoch und ich entschied eine Extrarunde über Fahrenholz zu drehen. Hinter Fahrenholz wehte mir aber wieder ein kräftiger kalter Wind entgegen was mich mental und körperlich forderte. Da entschied ich dann wiederum auf schnellstem Weg über Stäbelow heim zu laufen. In Stäbelow hatte ich nicht mehr mit dem Wind zu kämpfen, da er nun von der Seite kam, und plötzlich fiel mir das Laufen wieder so leicht, dass ich in Stäbelow nach Wilsen abbog, wenngleich mir da auch wieder erstmal der Wind entgegen pfiff, aber nur für ein winziges Kilometerchen. Über Wilsen kam ich nach Klein Schwaß. Mittlerweile lief ich günstig zum Wind und gewann wieder neue Kräfte, was mich veranlasste doch über die volle Distanz zu gehen. Also gings von Klein Schwaß weiter nach Vorweden-Mönkweden und schliesslich wieder nach Rostock. Nun lief ich entlang der Stadtautobahn zur Kopernikusstrasse, weiter in die Barnstorfer Anlagen und entlang der Parkstrasse heim. Dort stoppte ich mein Tacho bei 40,1 km im 4:24er Schnitt. Einfach war der Lauf nicht, eher ein ewiges Hin und Her der Gemütslage und Motivation. Insofern war der lange Lauf diesmal nicht nur eine notwendige TE hinsichtlich der Langzeitausdauer, sondern auch ein Sieg über meinen inneren Schweinehund. Übrigens laufe ich meine langen Läufe in der kälteren Jahreszeit immer ohne jegliche Verpflegung, auch ohne Trinken. So auch diesmal! … Am frühen Abend war ich dann noch mit Felix und Eliane beim Aquajoggen. Das war ein recht sportlicher Samstag.

Am heutigen Sonntag musste ich laut Plan 20 km GA2 laufen. Nach dem langen Lauf vom Vortag eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Zumal ich die Einheit auch am Vormittag laufen musste, was ja so gar nicht meine Zeit für Tempoläufe ist. Aber es ging nicht anders, schliesslich muss ich heute noch nach Berlin zu ner Tagung. Heraus kamen 20.2 km im 3:53er Tempo. Das hatte ich eigentlich schneller erwartet, aber nach dem gestrigen 40er war einfach nicht mehr drin. Damit kann ich aber dennoch zufrieden sein und blicke nun auf eine Woche zurück, die es mit insgesamt 165 km in sich hatte. Die kommende Woche kann ich hinsichtlich des Trainings nicht planen. Ich muss sehen, wie ich Zeit habe. Aber eins kann ich mit Sicherheit sagen: am kommenden Freitag werde ich nicht laufen! Die Körner spare ich mir für den Samstag auf, wenn ich in Ueckermünde um den Titel als Landesmeister im Marathon mitmischen möchte. mfg Matze

Geschrieben in Allgemein | 4 Kommentare »

4 Responses to “Woche 12 – weiter gehts”

  1. 1
    Tobi Says:

    Hallo Matze,
    nun lese ich ja schon eine Weile bei Deinem spannenden Blog mit und melde mich jetzt mal kurz. Das war nämlich eine starke Woche! Du hast vor allem mental hart gearbeitet und erfolgreich! Weiter so und ich bin auf Samstag gespannt. Alles ist drin…

  2. 2
    Gudrun Says:

    Ich gratuliere Dir zum Sieg! Habe das gerade bei Tollense-Timing gesehen…

  3. 3
    Steffen Says:

    Auch von mir herzlichen Glückwunsch. Hoffe, nicht nur das Ergebnis, sondern auch das Gefühl während des “Trainings” war gut?!

  4. 4
    Matze Says:

    Vielen Dank für die Glückwünsche! Leicht war der “Trainingslauf” zwar nicht, aber ich habe immerhin kein “Post-Marathon-Trauma”! ;-)

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