98. Stundenlauf und 10.000 LM

Mai 28th, 2012 von Matze

Irgendwie lief diese Woche semi-erfolgreich. Und eigentlich nur, weil ich wieder mal zuviel wollte.

Am Sonntag vor einer Woche legte ich nach dem Greifswalder Citylauf vom Vortag noch einen 20er im 3:55er Tempo drauf. Damit gings dann in eine neue Trainingswoche, die mit zwei WKs gespickt war. Zum einen der 98. Stundenlauf im Warnemünder Küstenwald und zum anderen die LM über 10.000 m im Güstrower Niklotstadion.

Um für den Lauf am Mittwoch Kraft zu haben, machte ich den Montag und Dienstag nur lockeres Training. Am Montag nur langsame 12 km und am Dienstag mit dem Lauftreff extensive Intervalle im Wald. Am Mittwoch fuhr ich mit Jana zum Warnemünder Küstenwald zum Stundenlauf, der 18:30 Uhr losging. Das Wetter war super, kaum Wind, die Runde ist eh durch viele Bäume windgeschützt, und nicht zu hohe Temperaturen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich eher gemäßigt oder doch schnell, mit Blick auf den Streckenrekord, laufen sollte. So richtig gut für einen schnellen Lauf fühlte ich mich eigentlich nicht, aber ich wollte zumindest mal die erste Runde Tempo machen, um zu schauen, ob mich mein Gefühl vielleicht trügt. Und so war es auch. Gelaufen wurden 2-km-Runden und bei Start/Ziel wurde man entsprechend der Durchgangszeit nach 28 min, für den Halbstundenlauf, und nach 56 min für den Stundenlauf, aus dem Rennen genommen. Ich lief gleich von Beginn an vorne weg und hatte nach einer Runde eine Durchgangszeit von 6:25 min, was 15 s schneller als die Durchgangszeit für 18 km/h war. Da habe ich nicht schlecht gestaunt und beschloß weiter ein hohes Tempo zu laufen, wenngleich auch nicht mit 6:25 min/Runde, sondern eher in 6:40 min/Runde. Hinter mir hielt sich Dennis Weu von FIKO Rostock auf, der sich von mir ziehen ließ. Die nächsten 5 Runden liefen nach Plan. Ein paar Sekunden verlor ich, aber ich hatte aus der ersten Runde ja noch ein Polster von 15 s mitgenommen, von dem ich bis dahin profitierte. Nach insgesamt 5 Runden verabschiedete sich Dennis, der nur die halbe Sunde lief. Nach 6 Runden wurden meine Beine etwas schwerer und ich verlor etwas mehr Zeit, so dass ich nach der siebten Runde schon mit einem Rückstand von 3 s auf das 18 km-Ziel in die 8. Runde ging. Diese Runde war noch katastrophaler. Hier verlor ich ganze 10 s. Ich konnte mir die 18 km-Marke also abschminken. Ich dachte, dass aber der Streckenrekord noch möglich ist. Zu dem Zeitpunkt lag ich allerdings etwas falsch mit der Annahme der Streckenrekord läge bei unter 17,9 km. Also versuchte ich nochmals alles, um noch über 17,9 km zu kommen, was mir auch gelang. Die letzte Runde war wieder voll nach Plan eine 6:41 min. So lief ich nach 1:00:14 h durchs Ziel, was runtergerechnet auf 1 h genau 17,93 km entsprach. Ich war mir sicher einen neuen Streckenrekord hingelegt zu haben, aber wieder daheim vor dem PC stellte ich fest, dass ich vor genau einem Jahr schon mal schneller, bzw. weiter gelaufen bin, nämlich 17.95 km, der aktuelle Streckenrekord. 20 Meter mehr! Wäre mir das nur vorher klar gewesen, dann hätte ich noch einen Endspurt hingelegt. Aber 2010 hatte ich schon einmal einen Streckenrekord im Küstenwald aufgestellt und der war noch bei 17,812 km. Diese Zahl hatte ich die ganze Zeit im Kopf. Dumm gelaufen kann man dazu nur sagen.

Naja, zufrieden war ich dennoch mit dem Lauf, schliesslich lässt sich das Ergebnis auch sehen. Den Donnerstag danach lief ich langsame 10 km und am Freitag machte ich trainingsfrei, um für den Bahnlauf am Samstag wieder Kräfte zu sammeln.

Am Samstag früh sammelten mich Janas Eltern ein und wir fuhren nach Güstrow. In der Starterliste war ich als schnellster gesetzt (33 min), hinter mir aber mein Angstgegner Maik Schmidt (34 min). Mit Maik ist immer zu rechnen, besonders, wenn er es schafft bis zuletzt an einem dranzubleiben. Im Endspurt habe ich dann keine Chance. Also hieß für mich die Devise: Attacke auf den ersten Kilometern! Mein Start war um 10:30 Uhr, wo die schnellsten der Meisterschaft starteten. Die lngsameren Läufer wurden je nach Leistungsklasse auf die anderen drei 10.000 m-Läufe verteilt. Um 10:30 Uhr waren die Temperaturen schon nicht mehr so angenehm und die Sonne ballerte von oben herab auf die Bahn. Eine Verpflegungsstelle gab es nur im Ziel, also bat ich Fred und seinen Bruder Bernd, der auch vor Ort war, mir bei Gelegenheit mal was zu trinken zu reichen.

Als der Startschuss ertönte ging ich gleich an die Spitze und lief ein hohes Tempo. Der erste Kilometer war in 3:10 min. Danach merkte ich schon, dass ich lieber langsamer machen sollte. Der zweite Kilometer war in 3:17 min. Diese ersten beiden Kilometer reichten nicht, um Maik auf Distanz zu halten. Zudem hatte sich auch noch Benjamin Schäfer an Maiks Fersen heften können und befand sich also auch noch in der Spitzengruppe. Nach 2 km, also 5 Runden, hatte ich ein Einsehen und ging aus der Führung, um zu verschnaufen. Ich ordnete mich hinter Benjamin ein. Leider lief Maik mein Anfangstempo weiter und so riss eine Lücke zwischen ihm und Benjamin. Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon keine Kraft mehr hinter Maik herzustiefeln. Ich musste ihn ziehen lassen. Mit den Runden wuchs sein Vorsprung mehr und mehr. Benjamin blieb lange an mir dran. Ab und zu wechselte ich mit ihm die Tempoarbeit, aber von ihm kam nicht mehr viel. Er war schon zu platt, und das merkte ich auch nach km 7, als er abreissen lassen musste. Nun war ich also allein an Position zwei, ohne Aussicht nochmal an Maik heranzukommen. Er baute seinen Vorsprung sogar peu á peu weiter aus. Nach 25 Runden lief er als erster in 33:21 min über die Ziellinie, ich folgte geschlagene 31 s später.

Tja, der Lauf ging mal gehörig schief. Dabei stört mich nicht die Tatsache, dass ich zweiter wurde, sondern viel mehr, dass ich meine Form nicht umsetzen konnte, weil mir die Kraft fehlte. Im Vorfeld hatte ich mit einer Zeit von unter 33 min spekuliert, aber davon war ich gehörig weit entfernt. In der Taktik kann man natürlich die Fehler suchen, aber mit einer Zeit von unter 33 min hätte ich gar nicht groß taktieren müssen. Also ist da das Problem. Der WK am Mittwoch hätte einfach nicht sein dürfen, bzw. ganz locker gelaufen werden müssen. Den schnellen Stundenlauf konnte ich in kurzen Zeit, weniger als drei Tage, einfach nicht kompensieren. Tja, wieder was schmerzlich dazugelernt. Auch bei guter Form ist ein Sieg kein Selbstläufer!

Nach meinem Lauf habe ich zusammen mit Bernd Fred bei seinem Einsatz supportet. Die Läufer in seinem Lauf hatten es am schwersten, denn die Hitze im letzten Lauf an diesem Tag war nun kaum noch erträglich. Selbst beim Rumstehen und Zuschauen hat man es kaum in der Sonne ausgehalten. Trotzdem lief Fred nach 47:30 min noch eine für diese Umstände gute Zeit.

Für mich gilt es ab jetzt Pause zu machen. Ich gehe jetzt in eine REKOM-Phase von drei bis vier Wochen (je nach dem Termin für einen Herbstmarathon). In dieser Zeit werde ich Wochenumfänge von gerade mal 50 km bis 80 km machen. Ich hoffe, ich kann das auch einhalten. Hinzu kommen noch Radeinheiten. Gestern habe ich damit schon mal angefangen. Lockere 45 km im 28er Schnitt. Aber auch hier muss ich mich zurückhalten. Die Radeinheiten sollen REKOM-Einheiten bleiben, aber ich neige dazu den Schnitt immer und immer höher treiben zu wollen. Irgendwann ist dann schluss mit REKOM. Dazu soll es nicht kommen.

Die letzten vier Wochen nach dem Marathon in HH haben nun auch ganz schön geschlaucht und ich merke selbst, dass es Zeit für die wohlverdiente REKOM-Phase wird. Die habe ich jetzt bitter nötig. mfg Matze

Geschrieben in Allgemein | 5 Kommentare »

5 Responses to “98. Stundenlauf und 10.000 LM”

  1. 1
    Ben Says:

    danke fürs Verhelfen zur PB ;o) wünsche eine gute Erholung

  2. 2
    Matze Says:

    Bei den Bedingungen ne neue PB!? Respekt! Was du wohl bei optimalen Bedingungen gelaufen wärst?

  3. 3
    Fred Says:

    Stimmt Matze! Das war wirklich eine richtige Hitzeschlacht in Güstrow! Mit dem Stundenlauf ging es mir ähnlich wie dir – wenn auch auf einem anderen Level ;-) .

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