100. Stundenlauf und 2. Airport Race Laage

September 2nd, 2012 von Matze

Den 100. Stundenlauf im Warnemünder Küstenwald hatte ich voller Vorfreude erwartet, denn ich hatte ursprünglich große Ambitionen. Aber durch mein Verletzungspech der letzten nunmehr Monate musste ich meine Ambitionen etwas zurückschrauben. Aber selbst das war nicht genug und so verlief der 100. Stundenlauf für mich nicht wie erwartet. Beim 2. Airport Race in Laage hingegen konnte ich mit einem Sieg meine Erwartungen erfüllen.

Nach dem Urbanathlon musste ich aufgrund meiner Verstauchung im Fuß leider doch einen Tag pausieren und am Montag hinderten mich starke Kopfschmerzen daran zu Trainieren. Aber am Dienstag war wieder alles gut und ich lief beim Lauftreff nur locker mit, um mich für den am Mittwoch anstehenden Stundenlauf in Warnemünde zu schonen. So lief ich nur extensive 10×200 m mit 200 m Trabpause.

Am Mittwoch war also wie gesagt der langersehnte 100. Stundenlauf im Warnemünder Küstenwald bei Wilhelmshöhe. Leider war ich arbeitstechnisch an diesem Tag sehr eingebunden, so dass Jana, Pino und ich in beinahe allerletzter Minute am Start auftauchten. Wir haben uns schnell noch die Startnummern geben lassen, Jana die “2″ und ich die “1″. :-) Dann gings mit etwas Verspätung aufgrund der unerwartet vielen Teilnehmer los. Neben mir waren auch noch Matze Weippert und Karl Magnus Westphal mit von der Partie, wobei ich nach dem Start auf den ersten Metern schon merkte, dass Matze es eher gemächlich anging, wohingegen Karl es an diesem Tag wohl wissen wollte. Ich wollte es auch wissen, nämlich ob ich dazu in der Lage wäre den Rekord anzugreifen. Also legte ich auch vorerst den Turbo ein. Für mein Ziel, in der Stunde erstmals die 18 km zu schaffen musste ich auf der Runde exakt 6:40er Rundenzeiten hinlegen. Das hat in der ersten Runde auch noch ganz gut geklappt. Also versuchte ich weiterhin Druck zu machen. Karl war noch bei mir. Aber nach dieser Runde musste ich ein Einsehen haben, dass es an diesem Tag und unter der eher mäßigen Form für mich nicht möglich war den Rekord zu laufen. Ich war nach dieser Runde zwar nur 2 Sekunden hinter der Solldurchgangszeit zurück, aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen in diesem Tempo noch weitere 7 Runden á 6:40 min durchzuhalten. Also drosselte ich mein Tempo etwas und nach der dritten Runde war ich schon 11 Sekunden hinter dem Plan. Nach der dritten Runde musste Karl dann abreissen lassen und ich lief alleine weiter. Allerdings kamen in dieser, der vierten Runde blöderweise wieder meine Bauchmuskelkrämpfe zu Tage, so dass ich mein Tempo noch weiter drosseln musste. In der fünften Runde wurden die Schmerzen dann noch stärker und ein Weiterlaufen über die volle Stunde schien mir nicht mehr möglich. Ich entschied nach der halben Stunde aufzuhören. Die fünfte Runde war dementsprechend langsam, Karl konnte ich allerdings noch auf Abstand halten. Aber das war in dem Falle dann sowieso egal, denn er lief die volle Stunde. Für mich standen letztendlich 8754,863813229571 m auf der Urkunde. Ein Scherz der Veranstalter oder gibt es hier doch nur eine Messunsicherheit im Pikometer-Bereich? Ich frage mich wie die das machen! :P

Im Ziel traf ich Jana wieder, die nach 3 Runden mit Pino an der Leine aufhörte und für die Halbstundenkonkurrenz gewertet wurde. Nach dem Lauf gings für alle erstmal zum “Fuchsbau” Kuchen mampfen und den Abend ausklingen lassen. Die Bauchmuskelkrämpfe sollten mir natürlich noch ein paar Tage länger Schmerzen bereiten. Das ist halt wie ein Muskelkater, nur sehr lokal. Naja, am Donnerstag lief ich dennoch auf der Bahn ein paar schnellere Intervalle, 8×100 m Steigerungen und 10×200 m in 31 s. Danach noch Treppenläufe. Am Freitag folgte nen 20er im 4:07er Schnitt, am Samstag lief ich hinsichtlich des WKs am Sonntag nur lockere 10 km.

Heute, am Sonntag, fuhren Jana, Pino und ich zum Flughafen Laage zum Airport Race. Jana und Pino begleiteten mich, ich meldete mich für die 12 km an. Leider wehte heute ne steife Briese, die uns allen zu schaffen machen sollte, denn es ging auf der Landebahn gute 3 km nur gegen den Wind. Und die 12 km-Läufer mussten die Bahn zwei mal in diese Richtung entlang laufen. Zumindest auf dem Rückweg auf kleineren Wegen etwas abseits der Landebahn konnte man vom Rückenwind profitieren, wenngleich man natürlich die verlorene Zeit, die man gegen den Wind verloren hat, mit Rückenwind nicht mehr rausholen kann. So musste zwangsläufig das Tempo also insgesamt langsamer ausfallen als bei idealen Bedingungen.

Um 11:15 Uhr fiel der Startschuss und Urs, der die 6 km-Konkurrenz lief, gab erstmal ordentlich Gas. Ihm folgte Toni Röwer und ein wenig später machte sich auch Karl, der auch wieder dabei war, auf die Verfolgung. Mir war das Anfangstempo mal wieder viel zu hoch, wenngleich wir noch Rückenwind hatten, aber Karl konnte ich nicht zu weit weg laufen lassen. Ich ließ ihn anfangs etwas davonlaufen, aber auf der windigen Ladebahn kam ich wieder an ihn heran. Zwischendurch hatten wir Toni überholt. Ich lief ein wenig mit Karl mit, aber nach 4 km konnte ich mich von ihm absetzen und vergrößerte schnell meinen Vorsprung, obwohl ich zu dem Zeitpunkt gar nicht so viel Gas gab. Nach etwa 4.5 km hatten wir wieder Rückenwind und man konnte etwas Tempo aufnehmen. An Urs kam ich aber nicht mehr heran, das war aber auch nicht das Ziel, denn er lief ja nur 6 km, die er locker gewann. :-) Ich machte mich also auf die zweite Runde und hoffte nur, dass ich nicht schon wieder von Bauchmuskelkrämpfen überrascht werde. Ich hielt das Tempo dennoch hoch und stemmte mich abermals gegen den Wind auf der Landebahn. Am Ende der Landebahn merkte ich aufkommende Krämpfe, und ich musste etwas Tempo rausnehmen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon gut 1:30 min Vorsprung auf Karl und konnte mir erlauben etwas lockerer zu machen. So schaffte ich Schlimmeres zu verhindern und lief als erster in 40:39,4 min über die Ziellinie. Nach etwas über 2 Minuten folgte Karl. Dritter wurde Jan Seeman. Die Strecke war übrigens etwas kürzer als 12 km, aber nur ca. 300 m oder so! Bei der Siegerehrung, die nicht lange auf sich warten ließ, gabs für mich einen Pokal und ne supergeile Sporttasche von Brooks. Dann gings auch schon wieder Richtung Rostock.

Nun aber zu was Anderem: In der vergangenen Woche ist in mir der Entschluss gereift in diesem Jahr doch keinen Marathon mehr zu laufen. Das Training dafür kann ich zur Zeit einfach nicht durchziehen, dazu ärgert mich meine Verletzung zu sehr. Also habe ich beschlossen mich nun auf die 10 km-LM im Oktober in Lubmin vorzubereiten. Das heißt nun also viel weniger Umfänge als im Maraathontraining, dafür aber mehr qualitatives Tempotraining. Kaum noch locker durch die Gegend laufen, vermehrt auf die Tempotube drücken. Hoffentlich kann ich mich dazu motivieren. mfg Matze

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